Volltext: Studien zur Nürnberger Waffenindustrie von 1450-1550

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die armzeug machen uff dem plattnerhantwergk, das 
sie zwischen itz und .Liechtmes krebs machen mugen. 
Offenbar steht eine gesteigerte Nachfrage nach den 
letzteren bevor, der diejenigen Meister, welche auf 
dem Krebs Meister sind, allein nicht genügen können. 
Es kann sich dabei um ein in Aussicht stehendes 
Turnier handeln, oder sind die ausserpolitischen Zu- 
stände für diese Erlaubnis massgebend? Es ist die 
Zeit dauernder, seit 1498 die Stadt beunruhigender 
Irrungen mit dem benachbarten Landadel, den offen- 
bar der Markgraf unterstüzt, Diese entwickeln sich 
schliesslich zu einer regelrechten, beschwerlichen 
Fehde, die ersten Ostern 1500 durch einen Frieden 
abgeschlossen wird. Ein Friede, der aber seinerseits 
wieder einen neuen Handel mit dem Markgrafen zur 
Folge hat. Da ausserdem im Jahre 1499 die Stadt 
dem Kaiser Hilfe für den Schweizerkrieg schickt, so 
ist es verständlich, wenn der Rat sich die Regelung 
von Angebot und Nachfrage im Waffengewerbe be 
sonders angelegen sein lässt. Der Verlass fährt fort: 
und welcher weder ine sich des hinfür geprauchen 
wil, der sol auch in mitler Zeyt sein meisterstück 
darauff machen (H. 581). Zum Verständnis dieser 
Verordnung erinnern wir uns an das oben bei Be- 
sprechung von Nr. 395 Gesagte. Hier sind zwei von 
den vier Stücken genannt, durch deren Anfertigung 
man Meister auf dem Plattnerhandwerk werden konnte. 
Das Bruststück des Harnischs ist der eine, Armzeug 
das andere. Dass gerade die Armzeugmacher zur 
Unterstützung der Krebsmacher herangezogen werden, 
dürfte seinen Grundin der technischen Verwandtschaft 
beider Branchen haben, welche bei annähernd gleicher 
Schwierigkeit auch . annähernd gleiche technische 
Fertigkeit beanspruchten. (Näheres bei Böheim,
	        
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