Metadaten: Studien zur Nürnberger Waffenindustrie von 1450-1550

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stelein Schrauben und ledige Rinklein sollen hin- 
füro für freye Meisterstück gehalten werden. Also, 
welcher auf einem oder mehreren Stücken Meister ist, 
der mag solche Stücke auch arbeiten.“ Das Resultat 
unserer Betrachtung ist also: Gerade hinsichtlich der 
Arbeitsteilung herrscht im Plattnerhandwerk, dem 
bedeutendsten unter den nürnbergischen Handwerken, 
eine grosse Unsicherheit. Wir sehen deutlich ein 
Neben- und Durcheinander mehrerer, recht verschie- 
dener Fabrikationsweisen, aber alle vereinigt in einem 
Handwerk. 
Somit wäre m. E. erwiesen, dass eine Arbeits- 
teilung nach dem Objekt im Pattnerhandwerk nicht 
wohl bestanden hat. Es bleibt festzustellen, ob sich 
eine solche nach dem Material aufdecken lässt. Einen 
Ausblick hierauf gewährt ein Verlass vom 31. Juli 1490: 
item der platner beswärde des eisens und stahels halb, 
die eisenkeuffel berürende, ratslagen. Hieraus ergibt 
sich, dass die Nürnberger Plattner sowohl mit Eisen 
als mit Stahl hantiert haben. Nach Beck, „Geschichte 
des Eisens“ I. 861 ff. war das hauptsächlichste Ma- 
terial der Plattner Eisenblech, daneben verarbeiteten 
sie jedoch auch Stahl. Trotz der eigentlichen chemi- 
schen Gleichheit von Stahl und Eisen sind diese als 
zwei verschiedene Materialien aufzufassen, wie auch 
Beck ausdrücklich davon spricht, dass die sprachliche 
Unterscheidung zwischen Stahl und Eisen sehr alt ist 
und das Wort Stahl und stählern schon sehr früh vor- 
kommt (a. a. O. I. 683). Nach dem Gesagten dürfte 
also auch ein Versuch, die Arbeitsteilung nach dem 
Material (Plattner-Stahlarbeiter oder Plattner-Eisen- 
arbeiter) festzustellen, nicht angängig sein. Denn 
darin. dass sie nicht etwa Kupfer oder dergleichen 
verarbeiteten, einen Beweis derartiger Spezialisation 
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