Volltext: Haushalts-Rechnungen Nürnberger Arbeiter

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soviel wie von der vierköpfigen, 6—7 Mal soviel wie von der fünf⸗ und wie von 
der sechssköpfigen Familie. Der Konsum von Linsen ist am beträchtlichsten in 
der achtköpfigen Familie, ihr folgen dann die vier— und fünf⸗, dann erst die zehn⸗ 
köpfige Familie, den geringsten Verbrauch hatten die drei- und sechsköpfigen, auf 
die dann die zwei- und siebenköpfigen Familien folgen. 
Der Verbrauch von Cichorie, Thee, Cakao, Chokolade ist in Gewichts⸗ 
mengen für unsere Haushaltungen überhaupt nicht feststellbar, dagegen ist er wohl 
möglich für Zucker und Kaffee. Da ergibt sich bei den 
Kilogramm NKilogramm 
zweiköpfigen Familien ein Verbrauch von Nucker 16,725 Kaffee 4,312 
— 35,2838 6,019 
vier, 321, 625 6,850 
fünf 4,501 7,607 
sechs, 562 7,750 
sieben, 8,900 „64433 
acht 37,600 „12,900 
zebnn 59,760 177375 
Wir haben somit den niedrigsten Zuckerverbrauch in der zweiköpfigen und 
dann in der dreiköpfigen Familie, den höchsten nach der fünf- in der achtköpfigen 
Familie, die zehnköpfige steht an dritter und die vierköpfige an vierter Stelle. 
Es ergibt sich hieraus, daß auf den Kopf berechnet am niedrigsten (5 Kilogr. 
975 Gramm) der Zuckerverbrauch in der zehnköpfigen Familie war, dann folgen 
die siebenköpfige (6 Ko. 271 Gry), die sechsköpfige (7 Ko. 427 Gr.) und die 
zweiköpfige (8 Ko. 362 Gr.), am höchsten war dagegen der Verbrauch bei der 
fünfköpfigen Familie (18 Ko. 100 Gr!i), hierauf folgt die vierköpfige (12 Ko. 
906 Gr.), die dreiköpfige (11 Ko. 746 Gr.), die achtköpfige (10 Ko. 945 Gr.) 
Im Allgemeinen entfällt somit ein geringerer Zuckerverbrauch auf den Kopf der 
stärkeren als auf den der kinderärmeren Familien. Es kommen somit im Durch⸗ 
schnitte ca. 101,, Ko. als Jahreskonsum je eines Gliedes unserer Arbeiterfamilien 
bezw. 28 Gr. Tagesverbrauch in Betracht, bei jedem Mitgliede der zehnköpfigen 
Familie sinkt dieser Tageskonsum auf ca. 15 Gramm, er steigt bei jedem An— 
gehörigen der fünfköpfigen dagegen auf ca. 582 Gramm. 
Der Verbrauch an Kaffee wuchs fast ununterbrochen von den zwei⸗ bis zu 
den achtköpfigen Familien, abgesehen von den sieben- und den zehnköpfigen Familien 
ergibt sich da eine ins Auge fallende Regelmäßigkeit, die darauf hindeutet, welche 
ungeheuere und dabei recht wenig erfreuliche Rolle der Kaffeekonsum in unseren 
Arbeiter⸗Haushaltungen spielt. Bedauerlich ist der Umstand, daß sich die Ge—⸗ 
wichtsmengen der verbrauchten Kaffee-Surrogate nicht feststellen lassen. Die That⸗ 
sache aber, daß bei den siebenköpfigen Familien neben den viel erheblicheren Aus⸗ 
gaben für Cichorie noch 8 Kilogr. 167 Gramm Malzkaffee verbraucht werden, 
deutet auf die an anderer Stelle dieses Buches beleuchteten Rolle der Kaffee— 
Surrogate im Arbeiterhaushalte hin. 
Auf das Jahr und den Kopf der Arbeiterfamilie berechnet, ergibt sich der 
niedrigste Verbrauch (787 Gr.) bei der zehnköpfigen, dann bei der siebenköpfigen 
(919 Gr.), bei der sechsköpfigen (1 Ko. 292 Gr.) sowie der fünfköpfigen Haus— 
haltung (1 Ko. 521 Gr.); den höchsten Kaffeekonsum finden wir dagegen bei den 
zweiköpfigen (2Ko. 156 Gr.), der dreiköpfigen (2 Ko, 006 Gr.), der vierköpfigen 
(1Ko. 712 Gr.) und bei der achtköpfigen Familie (1 Ko. 617 Gr.). Im Durch⸗ 
schnitte kommen somit 11, Ko. pro Jahr oder ca. 4 Gramm pro Tag auf den Kopf, aber 
ra. 6 Gramm in der zweiköpfigen und blos 2 Gramm bei der zehnköpfigen Familie.
	        
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