Metadaten: Versuch einer grammatischen Darstellung der Sprache des Hans Sachs (1. Theil)

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r wird fast ganz nach nhd. Brauche behandelt. S meidet die Gemi- 
nation auch im Inlaut. [Bsp. aus A: gewinnen, kommen, auch komen, 
gesamelt, sollen, wollen, bitten, hetten, suppen, sogar lumppen (11118); 
aber auch ungestümmer (Üe), bereitten, reutter, beleitten, verreiter 
(e) etc. So bleibt die Prosodie von "hannen-feder, hannen-tantz 
u. ä., von fretten, verbotten, vatter u. a. durch die Schreibung allein 
unentschieden; nur der gleichmälfsige Gebrauch der einfachen Li- 
quida lielse etwa auf die Länge des vorangehenden Vocales schliefsen, 
wie in nemen, schemen, zeren, weren, elend u. a. — Weitere Bsp. 
aus A: wil, sol, vil, vol, kan, man, in, from, bit, trit, het, wilt, 
wöln, solt, kund, kamr, barn neben voll, denn, wenn, dann, wann — 
sogar einige Male denn — den und unnd — wölln, inn, narr, MurrR, 
dott etc. etc. — Bsp. aus S: piten, hinen : finen und hinnen : finnen, 
geriten, zitern, mitler, stil, wil, sol, zam zusammen, pet neben 
petten, den, wan, sper, aber herr.] dt wird von A sehr gerne im 
Auslaut willkürlich für d und t verwendet (vd. später unter den 
Conson. 8. 28). 
_ Die Spirans s pflegt in A zwischen Vocalen meist ohne Rück- 
sicht auf Quantität und Ableitung verdoppelt zu werden, wenn auch 
mhd. s sich gerne einfach erhalten hat; vor t ist sie fast immer 
unverdoppelt; im Auslaut, seltener im Inlaut, meist als 6 (ß) zu 
finden. S ist auch hier sparsamer mit der Verdoppelung und be- 
gnügt sich fast durchgehends am Schlusse mit dem einfachen Zeichen. 
[Bsp. aus A: gewissen, blasen und plassen, hasen, busen, eysen, 
gewesen, böse, lose =— mhd.; nasse Nase, laussig, eyssen; essen, 
aussen, lassen, unmessig, grosser, gefressig, müssig, müssen, TeyS- 
sen, bescheissen etc., sogar cinmal (II 112) asschen; aber auch 
lasen, reysen; — haist, reist, last, Frist, beschleust, müst ctc.; — 
böß, glaß, hauß, loß, mauß, arß, halß und halse; auß, baß, biß, 
groß, laß und las lasse, maß, muß, riß, weiß; fast nur das, des, 
es, als, uns; füßen neben füssen und fusen. — Bsp. aus S: fleissen, 
muessig, reyssen und reysen, lassen und lasen, wissen, geptssen ; 
mes, verges, schlos, gros, verhats, rais, fus, pas.) 
Eben so wenig Bedeutung für die Aussprache, wie die Ver- $. 3. 
doppelung der Consonanten, hat der Wechsel von gk und ck 
(krangk auch in 8), von f und v. Diese beiden letzteren Zeichen 
vertheilen sich im allgemeinen nach nhd. Gebrauche; doch findet 
sich bei A fast immer gefatter, vereinzelt fetter, fol, forder, forn, vast,
	        
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