Volltext: Sociale Kämpfe vor dreihundert Jahren

57 
Sefelle anzugehören. Die Standesehre litt keine unreblichen 
Elemente in Verbande, 
Durch den Gang der Dinge fah fich der Nürnberger 
Nat zu einer SGefellenpolitit gedrängt, die vor den Chat: 
Jachen Kfapitulierte und den SGrundjag befolgte, fich die Ober- 
aufficht und das Recht, die Ordnung vorzufchreiben, zu 
fidern, von oben herab die Gefjfellen zu organifieren und 
ihnen die Nechte zuzubiligen, die fie dank der focialen Ent- 
micelung auch ohnedem für fi beanfprucdht Hätten. Der 
MAofolutismus, der au jeßt nocd) die NRichtjhuur der 
Entjchlüffe des Natz bildete, wurde durch eine vorfichtig 
gelibte Duldung gemildert. Eine SGejellenfchaft ohne Ver- 
bände war nicht mehr möglich. Der Kat erließ Ordnungen 
und reglementierte die Organifationen. Die unwillig zuge- 
ftandene, aber Hug berechnete Politik des SGefcdhehenlajfens 
wurde in der mittelalterlichen Grokbitadt lanae Reit befolat. 
Zwei Gruppen von Nürnberger Gefellenorduungen find 
au unterfcheiden. Die ältere ftammt aus der Zeit vor Erlaß 
der NRNeichsabfchiede gegen die gefchenkften Handwerke, die 
zweite verdankt ihre Entftehung dem Kampfe der Öffentlichen 
Gewalt gegen die Gefelenbewegung. Iene erfte Gruppe {ft 
nach und nach, wie Umftände und Bedürfnifje cS geboten, 
erwachfen, die andere dagegen hat einen genau feftzuftellenden 
Geburtstag, den 18. Dezember 1573. Die ältefte ung erhaltene 
Sefjellenordnung aus der erften Periode ift die der Beutlergefellen 
von 1530. Die Arbeiter diefes blühenden Gewerk3 hatten Jelbft- 
verftändlidh von dem Recht, das ihnen der vorhin angeführte 
Ratserlaß vom Jahre 1489 gab, Gebrauch gemacht und waren 
bereit3 1506 mit dem Stadtiregiment in Streit geraten. Sie 
Hatten, wie RKatzbefchlüffe vom 4. und 8, Juni Ddiefes 
Xabres auzweifen, einem uneheliH gebornen Beutlergefellen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.