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IL. Brief des Neftlerhandwerks zu Straßburg an
das Neftlerhandwerk zu Nürnberg vom
10. Iuli 1539.
(6. M. Beutlerlade Nr. 21.)
Dem erfamen hantwerk der nejtler zu Nürnberg zU-
handen meifter und gefellen:
Den erjamen und befcheidnen meiftern und gefellen
neftler Hantwert® zu Nernberg entbüten wir hienad) benanten
von wegen meifter 1umd gefellen gedacht Handwerks hie zu
Straßburg hiezu fonderlihH verordnet unfern früntlichen
gruß und hiemit 3u wiffen. nach dem ir verruckten jaren
uns zugefOrieben und angemurtet hHabent, da3Z wir die leer-
fnaben fo un$ verdingt werdent das neftler hantwerk zu
jeeren, fe jar lang leeren und wann fie dry jar das
hantwertk gelernet Haben, wir alsdann fein andere leerInaben
uf die volgende dry jar annemen, fondern die jechS jar
vollenteffen til ftehn Tollent und uns hierin mit euch ver-
einigen, da$ wir bozemal nit gefperret hHabent, fo hat meifter
Hanns von Horb ewer mitburger zU Yernberg dif} nechft-
verJchinen Straßburger meß von eumwert wegen uns frünt-
lichen angefucht, das wir das lechern, fo uf unjerm hant-
wert vor etlichen jaren zu nachteil und bejhwerung gemeinen
hHantwerks by etlichen meiitern ingeriffen, alhie zu Straß-
burg abitellen, und wes wir gefinnet, fcOriftliche urfhund
an euch meijter und gefellen zu NRernberg ime zuftellen
joltent. dwyl nun aber fhunt und offenbar am tag ligt,
dag ir meifter zu Nernberg ewere mägt ob dem ftocf werten
(afient (mölchs wo un8 alhie zu Straßburg gegünnet würd,
wir unjerer leerfnaben wol möchten geraten) und wir doch
der fech3 leer jar halb ums nie gefjperret, jondern was 3zU
gut muß amd frommen gemeinen hantwert$ reichen und
dienftlid fein mug, alle Zeit 3U fürdern geneigt und gut-
millia aewefen und noch fint, fo Hit noch unfer ganz ernitlich