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Meifter[ haft zu Hagen habe; demn fie faulenzten und trieben
fonft allerlei ungebührlidhes. Der Lohn fei nicht verfürzt
worden, denn er fei Heute Höher als vor zweiundzwanzig
Xabhren, alS fie, die jeßigen Meifter, bei dreißig Meiltern
in Arbeit geftanden hätten. Nirgend3 feien die Löhne 10
hoch wie in Nürnberg. Früher feien die Gefellen auch mit
dem Lohne zufrieden gewejen. Wber etlidhe Meiljter, heißt
e8 in der bemerkenswerten Entgegnung, für die fih aus
unfern Tagen fo manche Analogie findet, haben aus Neid
bie Gefellen mit einem höheren Lohn, al8 von alterSher
gebräuchlich gewefen, fo verhebt, Daß fie andern Meiftern
gefündigt haben und bei jenen eingejtanden find. Einige
Yufrührer unter den Gefelen find auf diefen Streich ver=
fallen und haben die ganze SGefellenfhaft aufgereizt, den
fünftliH in die Höhe getriebenen Lohn, wie ihn einige mit
dem Handwerk in Streit liegende Meifter zahlen, als
einen gerechten, allgemeinen Lohn zu fordern, fodaß ihnen
alle ohne Unterfchied, der arme wie der reiche Meifter, diefen
hohen Lohn geben follten. Das Handwerk habe fih in
Gegenwart des Rugfchreibers mit den feindlihen Meiftern
verglichen, nur zwei, nämlid Hans Deder und Veit Hamer,
hielten mit Überfegung des Lohnes zu den SGefellen. Doch
Jeien au) die bereit, fihH mit dem Entjcheide des NatZ zU-
frieden zu geben und den Gefellen, wie e8 dahie Brauch fei,
nicht mehr al8 vor zwölf und zwanzig Jahren Lohn zu
zahlen?1%, ur ein Vorfhlag fei eS geblieben, der nicht
ing Leben getreten fei, daß ein Meijter, der Höhere als die
vertragsmäßigen Löhne zahle, 2 fl. in die Armenkafje, 1 fl.
an die gefmwornen Meifter zu entrichten habe.
Sie hätten das Recht zu firafen nicht unbillig ausgeitbt.
Nor der Gefellenlade, wie vor zwanzig Jahren, zu büßen,
fei nicht mehr üblid. Die Ladengefelen zur Verhandlung
zu zieben aeche nit an; die feien ja wegen allerlei er: