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Wir Bürgermeifter und Rath der Stadt Nürnberg thun allen
unfern Bürgern und Unterthanen allhie und auf dem Lande, in unfjern
Städten und Fleden zu wifjfen, wa8 die röm. Kaif. Majeftät, die Kur:
fürften, Fürften und Stände des ReichZ der gefdhenkten und unge:
[henkten Handwerke hHalber nicht allein im 48, und 51., fondern auch
im 59. Sahr zu Augsburg auf den gehaltenen ReichHstagen Konftituirt,
gefeßt und geordnet Haben. Der Kaifer hat deswegen vor diejer Zeit
ernitlihe Mandate in das Heilige Reich publizieren und auffchlagen Iaffen.
Dieweil aber foldhem nit allenthalben, wie fich gebührte, nadhgefolgt
murde, wodurch die gemeinen Handwerksleute in argen Schaden ge=
bracht worden find, ift deswegen int 66. Nahr zu Augsburg abermals
hefchloffen, verabfchiedet und geboten worden, daß alles, was zuDOr Der
gefhenften Handwerke halber ftatuirt und ins Reich ausgekündet worden
it, dur Kurfürften, Fürften, Stände und alle Obrigkeiten in
freien, MeichS= und anderen Städten und Flecken fteif und feftiglid) ge-
hHakten und allzumal getreulich vollzogen werden foll. € foll den Hand-
werkämeiftern, Änecdhten und Sefellen Feinesmegs$ geftattet werden, fich
demfelbigen zu mwiderfeben und irgendwie den Gehorfam zu verweigern,
hei Vermeidung nit allein der vorigen darauf gefebten Strafe, Jondern
auch einer Buße von zehn Mark Löthigen Svoldes, die alle und jede
Übertreter dem Fiskal der Kaif. Maj. unnacläßlich zu entrichten und
zu bezahlen fchuldig fein folen. Die Fürften und Prälaten, Grafen,
Herren und Stähte der Drei Löblichen Kreife des Heiligen Reichs, des
Fränfifchen, bayerifchen, fMmäbifchen, Halten fich für verpflichtet, Hierin
der im 66. Jahr erneuerten Konftitution zu gehorfanen und mit
ern{tlicher Crekution ftark und firads daran feftzuhalten. So haben fie
jich mit einander über diefes gegenwärtige offene Mandat einhellig ver:
glichen, gedenken und mollen genannten Keichsabfdhieden, Ordnungen und
faiferlichen Sayungen endlid und wirkliH nachleben. Danıit männig:
(id) von den früher publizierten Mandaten und ihren Inhalts hefferes
Willen empfahe, auch fih Niemand mit feiner Unfenntnif ent{chuldige,
fo merden aus den Neihsabfchieden foldhe Ordnungen, wie fie Don
Worten zu Worten in jenen Buchftaben verfaßt ftehen, unterfchiedlich
hernach gefeßt und lauten alfo: (folat die hetreffende Stelle hes Meichs-
abichied8)
Daz andere Mandat richtet fiH auf Grund des Neichs-
abjchiedes unmittelbar an Die Adrelje der Handwerks-
gefellen. Einleitung und Schluß ftimmen mit Den ent: