Volltext: Die Bergfestung Rothenberg

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Rothenberg, dem Städtlein, Mark und Zubehörung, ein 
Mehreres unter der Belehnung mit verstanden werden solle, 
als was Ihnen und anderen Ganerben an der noch bis zur 
völligen Bezahlung einbehaltener anderer Hälfte der Lehen— 
schaft dermalen zuständig ist und gebühren thut und hat 
Uns bemeldter Rudolf von Bünau, als Wir angeregt, 
Ganerb, deshalb gewöhnlichen Pflicht und Aydt gethan, 
Uns mit der Oeffnung solchen Schloß und Städtlein zu 
gewarten und sonsten Alles das zu thun, was die Briefe 
und Revers zwischen Uns und Ihnen, den Ganerben, in sich 
halten, Alles getrewlich und sonder Gewerdte; zur Urkund 
haben Wir diesen Brief mit eigener Hand unterschrieben 
und Unser anhangenden Sekret besiegeln lassen. Geben zu 
Amberg auf Erchtag den neunten Juni nach Christi Unseres 
lieben Herren und Seligmachers Geburt. Im Eintausend 
Sechshundert Sechs und Siebenzigsten Jahr. Ermangelt 
der gnädigsten Subseription, weilen Seiner Durchlaucht von 
vor?) der beschehenen Vorlegung mit Tod abgegangen.“ 
Was an maßgebenden Stellen wohlvorbereitet im 
strengsten Geheimniß geplant und zur rechten Zeit mit 
rücksichtsloser Offenheit ausgeführt ward, Herrschaft und 
Festung Rothenberg blieb fortan der Ganerbenschaft entzogen 
und dem Besitze Kurbayerns einverleibt. Tüchtige Feld— 
Baumeister mit zahlreichen Arbeitern besserten die Haupt⸗ 
und Vorwerke, welche der Zeiten Zahn und der Feuerballen 
rauher Gruß zermürbt, umsichtig aus, verstärkten und ver— 
mehrten sie zu einem zusammenhängenden festen Gefüge, 
zähen Widerstandes fähig. Sogar den Friedhof an der 
Ostflanke umgab man mit Erdwerken, um ihn vor den 
gegenüberliegenden, nur durch das Kersbacher Thal getrennten 
Höhen zu schirmen. Oberhalb Kersbach beim Gänseweiher, 
dem Beckenzipfel entlang bis zur Rollhofer Fallmeisterei, 
befanden sich befestigte Posten, mit. Schanz- und Pfahlwerk 
versehen. Der weite Blick Mariannens, des Kurfürsten 
Ferdinand Maria Mutter, einer echten deutschen Frau, welche 
lange Zeit die Zauberkünste des Herzogs von Grammont 
und die Versailler Lockrufe zu vereiteln wußte, womit der 
Regent und seine Gemahlin, Adelheid von Savoyen, gekirrt
	        
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