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waren eine Hellebarde und ein Spieß gemalt. Je nach ihrer Bewaff—
nung nun, als Büchsenschützen, Armbrustschützen oder Spießträger
verteilten sich die Bürger auf die einzelnen Banner. Nach Ulman
Slromer kamen (wenigstens für den Zug nach Hilpoltstein, siehe
oben) sämtliche Hauptmannschaften vollzäͤhlig zusammen und man
entschied dann durch das Los, welche von ihnen ins Feld rücken
sollten. Die Bürger hatten sich mit Lebensmitteln für ihren Unter⸗
halt auf zwei Tage und zwei Nächte selbst zu versorgen.“)
Auch ihre Waffen hatten die Bürger selbst mitzubringen, nur den
Armeren gab der Rat Stücke aus dem „Stadtzeug,“ die nach der Rück—
kehr wieder abgeliefert werden mußten. Außerdem wurden die durch das
Los von einer Ausfahrt befreiten Hauptleute darum angegangen, wo es
Not thäte, aus ihrem Bezirk Waffen für die Ausziehenden zur Verfügung
zu stellen.'s) Auch die Ausbildung in den Waffen war eine freiwillige,
ein von der Obrigkeit gebotenes Exerzieren, zu dem alle wehrfähigen
Einwohner verpflichtet gewesen wären, wie es etwa bei dem in der
Revolutionszeit eingeführten bürgerlichen Volontärkorps üblich war,
gab es damals noch nicht. Indeß in einer waffenfrohen Zeit, da die
Bürger stolz waren in dem Bewußtsein, sich als die eigentlichen Ver⸗
teidiger ihrer Vaterstadt betrachten zu dürfen, fehlte es auch in Friedens—
zeiten nicht an gemeinsamen Übungen, die von privaten Vereinigungen,
von Schützengesellschaften, Fechtschulen u. dgl. m. in die Hand ge—
nommen wurden. Natürlich sah der Rat derartige Beschäftigungen
der Bürgerschaft sehr gern und unterstützte sie durch Aussetzung von
Preisen und Geschenken für die jährlichen Preisschießen. Die Schieß⸗
übungen fanden teils mit der Armbrust, teils mit Handbüuchsen stiatt,
auch die Handhabung des groben Geschützes ließ man sich angelegen
sein. Später wurden selbst große Stückschießen unter reichem Gepränge
abgehalten, wie im Jahre 1692, wovon wir noch zu erzählen haben
wecden. In den Fechtschulen lernte man mit dem Schwerte, mit langen
und kurzen Spießen und Hellebarden, aber auch mit Kolben und Dolch
umgehen, ja seltsam genug, man übte sich daselbst auch mit Sensen
und Dreschflegeln, die in Ermanglung eines bessern manchmal wohl
die einzige Bewaffnung eines Teils der ausgezogenen Mannschaft ge⸗
wesen sein mögen.“**9)
Doch nicht allein zum Fußdienst waren die Vürger verpflichtet,
auch Pferde hatten sie, ein jeder nach seiner Leistungsfähigkeit auf⸗
zubringen. Sehr genau belehrt uns darüber eine der strenggenommen
3 Städtechroniken IJS. 40 und S. 181.
**9. Städtechroniken J, S. 174.
»20) Mendheim a. a. O. S. 16 1.
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