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Köpfen der Calumnia und des Insons zu erkennen!). Der
Kopf des Insons zeigt jene rundliche Form, jenes eigentüm-
liche Gepräge, welches Pencz in seinen Stichen häufig jugend-
lichen Personen giebt. Barock erscheinen wohl am meisten
die Figur der Poenitentia — wie sehr ist in ihr die wunder-
schöne Gestalt in Dürers Zeichnung mit ihrem madonnenhaften
Wesen verunstaltet! — und die seltsamen Gestalten der Poena
und der Festinatio mit ihren schwächlichen Gliedern, sowie
der Kopf der Ignorantia.
Das Gemälde weicht aber nicht nur im Charakter, sondern
auch in einzelnen Bewegungen, im Kostüm zum Teil sehr
stark vom Entwurf ab. Ich glaube nicht, dass alle diese Ab-
weichungen auf Rechnung der Restauratoren gesetzt werden
dürfen. Einige sind zu auffallend, zu sinnvoll, als dass sie
deren Willkür zugeschrieben werden könnten. Am bedeut-
samsten weichen Gemälde und Entwurf hinsichtlich der An-
ordnung in der von Dürer der litterarischen Quelle zuwider
willkürlich eingefügten Gruppe der Figuren Poena, Error und
Festinatio von einander ab. Die drei Gestalten stimmen im
Gemälde in Bewegung und Haltung einheitlich zusammen:
alle drei stürmen hier mit vorgesetztem rechten Fuss und
weit vorgeneigtem Körper in grösster Eile vorwärts, als hätte
die Festinatio ihre beiden Genossen angesteckt, Im Entwurf
befindet. sich nur die derbe Gestalt des Error in eilender Be-
wegung, Poena und Festinatio schreiten in gemessener, gravi-
tätischer, fast monumentaler Würde und Ruhe einher. Die
Poena ist im Entwurf eine würdige, deutsche Matrone in
bürgerlicher Kleidung, das Hinterhaupt und die Schultern in
ein schön drapiertes Tuch, den Körper in ein ganz einfaches,
geschürztes Gewand gehüllt, das in Parallelfalten bis zu den
Füssen herabfällt, alle Formen streng verbergend; im Gemälde
eine wilde feurige Bellona mit langem, nach rückwärts fliegen-
dem Haar, ein jugendliches Weib von antikischer Bildung in
phantastischem , ausgeschnittenem , kurzem Kostüm, das im
Zurückflattern die nackten Beine von den Knieen abwärts den
{) Bei der Calumnia ist auch Stiassny an Pencz erinnert worden (II, 60).