Volltext: Deutschlands erste Eisenbahn Nürnberg-Fürth

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feiner Beobachtungen und feines Studiums gemacht Hatte, kennen zu 
zu fernen, Diefer wurde nun mit der Ausführung des Baues betraut. 
Bei Beginn des Baues fiellte das Direktorium der Seje ll: 
fhaft an die Magijtrate die Bitte, dem Unternehmen gegen allen: 
fallfige Bosheit muthwilliger Menfhen den erforderlichen Holizet: 
lien Schuß angedeihen laffen zu wollen. 
Für Fürth war die Inangriffnahme des Sifenbahnbaues Vers 
anlaffıung, bei dem Magiftrate Anregung dahin zu geben, daß 
die Öffentlichen Wege (in der Nähe der Bahn) fo regulirt werden, 
daß fie nicht nur zur Verfehönerung und Bequenlichteit der Ein: 
wohner gereichten, fondern auch die nächite Selegenheit darboten, 
bei Fünftiger Anlegung von Gärten, Häufern oder Straßen eine 
zwecmäßige Linie Herzuftellen. Die Initiative Hiczu ging von 
dem fchon Sfters erwähnten Kaufmann Meyer, der auch Mitalicd 
des Eijenbahndivektoriums war, aus. 
Schon im Jahre 1827, als die erften Berathungen Hinjichtlich 
der BahHnangelegenheit gepflogen wurden, Hatte der Magifirat be: 
fchloffen, einen heil des ehemaligen Pfarrfeldes zu einer Pros 
menade anzulegen. So bot alfo der Sifendahnbau VBeranlaffung 
zur VBerjhönerung der Stadt. AferdingS drohte unmittelbar 
nah Eröffnung der Bahn (damit greifen wir dem Sang 
etwas vor) bdiefer Iebtern, der Promenade, eine große Sefahr. 
Weil nämliH am Tage viele Kinder und Wärterinnen und 
am Abend Nückjichten des Anftandes und der Sittlichkeit den 
Befud derfelben verboten, fo wollte fich ein Verein, um der Kom: 
mune die Koften für die Erhaltung der Promenade zu erfparen, 
diejen Plag gegen ein zu beftimmendes jährlihes RNeihntß ab: 
treten Iaffen. Allein diefen Anforderungen trat Bürgermeifter 
Bäumen, den wir bereits als einen Hödhft verdienftvollen Vertreter 
der jtädtijhen Intereffen erkennen mußten, energijd entgegen. 
„Dieje {höne Anlage zerftören wollen, Hieße eine Todjände an 
dem guten Sefchmak begehen; ihn aber gar gegen eine Rente 
von wenigen Gulden auf das Privateigentum zu übertragen, 
würde eine empfindlide Verlegung des gemeindlidhen Interefjes 
zur Folge haben, da er nach dem durch die Beitverhältniffe ge- 
jteigerten Werthe der Baupläße dortiger Gegend einen Werth von 
5—6000 fl. Hat. Ein Verein als folcher Kann vor dem größeren 
Rudlikum, welGdem der Senuß der Annehmlichkeiten der Pros 
menade zufieht, Feine Begünftigung anfprechen.“ Dadurch wurde 
dem Ludwigsbahnhof in Fürth die freundliche Nachbarjehaft und 
den Einwohnern der Stadt eine fegenbringende Anlage erhalten. 
Die hohe Förderung, welche König Ludwig I von Bayern
	        
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