Volltext: Deutschlands erste Eisenbahn Nürnberg-Fürth

Sahreszeit am unangenehHmften t.) ,. Daß man diejfe möglichft 
ebenen Wege Eifenbahnen nennt, Fommt daher, weil das Eifen 
das wohlfeilite und zwekmäßig|te Material zu 
ihrer Anlegung ift (?!), obwohl man au Holzbahnen (in 
Bergwerken) und Steinbahnen gehabt hat und noch hat. 
Soll man cine Cifenbahn crrihten? heißt demnach 
nicht viel anders, als fragen: ift e$ den Straßenbaumeijtern er: 
laubt, eine beffere und nach unferen jebigen Henutniffen befte 
Straße zu bauen? — Man verlangt allgemein nah guten 
Chauffeen, warum nicht nach den beften, den SEifenbahnen ? 
Von den Cifenbahnen hat man zwei Arten. Die in 
der. Mitte ausgehHöhlten Radfelgen Iaufen entweder auf Ci- 
jenjtangen, die auf dem Boden aufliegen, oder in glatten 
Rinnen, *) 
Leuchs zählt dann Länder auf, in welchen bereits Sijenbahnen 
gebaut find, und fährt fort: 
Nürnberg zählt mit den VBorftäbdten gegenwärtig (1833) über 
40,000 Einwohner, das IHnell aufblühende Fürth 14,000 Sin: 
wohner, Beide find eine gute Wegftunde von einander entfernt 
und durch eine gute, ganz gerade und cbene Chauffee verbunden, 
die feine Auffchlttungen, Abgrabungen 1udthig. macht, wenn fie 
zur Cijenbahn hergerichtet werden foll.**) Sachverftändige redhnen 
die Anzahl der Fußgänger das ganze Yahr Hindurch auf: der 
Hauptfiraße wenigftenS auf täglidy 400 (Miele gehen auf Seiten: 
wegen), wenigftens 15 Fiafer find mit dem Transport der Fah- 
renden (wofür die Perfon 12 Fr. zahlt), täglich be[Häftigt; 4 
Wagen mit dem Fabrikate (die Fracht ft pro Ztr. I— 11 Fr.), 
und eine unbeftimmte Zahl, wenigjtens aber 15 Rerjonen machen 
Botendienfte. Die Unzahl fämmtliher Fuhrmerke (außerordent: 
liche Gelegenheiten, Kircdhweihen ungerechnet), die täglich im Durdh- 
fOnitt. Fommen und Pflafterzoll erlegen müffen (oder ihre einzel: 
nen Jahrten, wenn fie mehrmals den Weg machen) beträgt 170. 
Täglich mögen außerdem im DurchjHnitt 30 — 40 Perfonen mit 
10 eigenen Equipagen nach Fürth fahren. Bedeutend ift der 
Transport von Lecbensmittelu, Getreide (wenigftens jährlich über 
30,000 Scheffel nach Nürnberg), Holz, Steinen und andern Artikeln. 
*) Wagen, deren Näder nicht auf die Bahn pajjen, Können durch andere ge 
jahren werden. 
**) Diefe von der preußijchen Megierung angelegie Chaufjee hat den Verkehr 
ungemein belebt. Auch Hier zeigte fih, daß mit ber Güte der Straßen die Unter: 
tHanen, Fuhrleute. und Wirthe mehr verdienen; bei einer Eilenbahn unfireitig am 
meiften.
	        
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