Volltext: Deutschlands erste Eisenbahn Nürnberg-Fürth

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Durchmeffer verfehen, deren Achfen ganz nahe aneinander an dem 
furzen Seftelle, ohne Reibnagel oder Scheibe, alfo ganz unbeweg- 
lich, befeftigr find. 
Recht8 neben diejer Anlage ift die vom Herrn Ritter von 
Baader neuerfundene CijenbahHn fo vorgerichtet, daß die 
erfie oder Hauptftrecke in gerader Richtung auf einer Länge von 89 Fuß 
genau horizontal Liegt, jodann auf 227 Fuß Länge bis zu 1 Fuß 
anjteigt, dann in einem vollfommenen Halbkreije von 40 Fuß 
Durcdhmeffer fichH wendet, und fich mit der zweiten parallelen Strecke 
verbinbet, welche, wie die englijhe Bahır, durch die Sandgrube 
abwärts und aufwärts geführt wird. Die ganze Länge diefer 
Bahn beträgt 773 Fuß. Sie unterfcheitet fih von der englifdHen 
dadurch, daß die eifernen Schienen nicht auf dem Boden, fondern 
auf einem 3 Fuß breiten und 11/2 bis 2 Fuß Hohen {fteinernen 
oder Hölzernen Damme befeftigt find, und daß die Pferde, welche 
die auf diejem Damme Laufenden Wagen zichen, nicht zwilghHen den 
Schienen oder auf dem Damme, fondern neben diefem einhergehen. 
Die Wagen felbft find ihrer Form und dem YMenfern nach, wie 
gewöhnliche dreis oder vierfpännige Frachtmwagen gebaut, doch mit 
dem Unterjchiede, daß fidy {owohl das vordere, als das hintere 
Seftell um einen RNeibnagel drehen kann und daß unter jevem 
diejer Seftelle und an derfelben Adhfe, zwifhen den gewöhnlichen 
Rädern noch zwei KMeinere Wagenräder angebracht find, fo daß 
jeder Wagen vier große und vier Meine Räder hat, von denen die 
erjteren auf gewöhnlichen Straßen, die leßteren auf den erhöhten 
eijernen Schienen laufen, während die vier großen Räder zu beiden 
Seiten des Dammes frei Hängend den Boden nicht berühren.“ 
Die Prüfungskommiffion war mit den Leiftungen der von 
Baader’[hHen Eijenbahn außerordentlich zufrieden, da diefelbe alle 
Erwartungen übertraf; „denn ®@e 1äßt wohl Keinen Wunigh 
übrig, daß mit derfelben Pferdekraft eine noch größere Laft fort- 
gejchafft werben möchte, und fie hat das wichtige bis jebt für 
unauflöslich gehaltene Problem gelöft, mit denfelben Wagen nach 
Sefallen auf der Cijenbahn, oder auf gewöhnlicher Straße zu 
jahren.“ Daran [Hließt fi der Wunfjgh an, „daß durch einige 
günftige Veränderungen der BVBerhältnijfe, meldje dem deutfchen 
Handel nod) immer Fefjeln anlegen, an irgend einem Punkte fich ein 
jo Lebhafter Berkehr einftellen möchte, daß die Anlage einer von 
Baader’fchen Sijendbahn Anwendung im Sroßen finden könnte.“ 
Diefe Nefultate wollten alfo die Herren, welhe am 17. April 
1826 in Dambach beriethen, abwarten. Die Refultate fielen 
zünftig aus, und als man am 9. April 1827 wieder in Dambach
	        
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