Tuchbhandef. SGewiixze. Die Wage. Der Weinmarkt,
Für den großen Tuchhandel in Nürnberg war fechon 1430 ein
Sewandhaus errichtet und eine „DYrdnung“ Dafür gemacht worden.
Seit 1370 faz einer aus der Tuchmacherzunft auch im Nate. Da
viele Tuche, namentlich die Holländifchen, roh und ungefärbt nach
Ylirnberg kamen, jo bildeten hier auch die Fürber eine anfjehnliche Zunft.
Icdes SIahr aber wurden Ddiefelben vereidigt, daß fie keinen Indigo,
ondern mır Waid zum Fürben gebrauchen wollten.
Mach dem Tuchhandel werden in dem Haßfchen Gedicht die zahl-
‚eichen Arten von Gewlrzen und Spezereien aufgeführt. Wenn man
bei der Schau gefälfchten Safran fand, fo wurde Dderfelbe öffentlich
serbranmnt, wie c3 in dem Schicht heißt:
Oder man ftraft fie mit dem Feuer,
Die Straf hat mannia Manıt aefehn.
Danach fommen die anderen Gewürze an die Reihe: Ingwer,
Muskat, Pfeffer, NMegelein; Hierauf der Handel mit verfchiedenen Seifen,
mit Leinwand und Seide. Die ältelte Wage in Hcürnberg wurde 1497
abgebrochen und in Fürzefter Frift ward an ihrer Stelle eine neue und
größere errichtet. Hier wurden Zum, Meffing, Kupfer und Blei geprüft,
ebenjo Ditriol, Wolle, Fachs, Hanf und Wachs. Der Bienenzucht
wurde fchon frühzeitig große Aufnerffamfkeit zugewenDdet. Umptändlich
wird dann in dem Gedicht der ODbft- 1md Weinmarkt befchrieben. Wo
Det dem in Fäjfern Herbeigebrachten Wein bei der Schau Fäljchungen
dutrch Jchädliche oder fchlechte Zufäße erkannt wurden, da ward Dem
ap der Boden ausgefehlagen und die Füffigkeit außte ins Waffer der
Pegnig hinab. Um den Fälfhungen des Wein hei den Wirten vor-
zubeugen, mußten die Kändel anf ihren Boden den Namen des Wirtz
‘ragen wie auch den Preis des Weines, und die gefüllten Kändel wurden
zur Schau geholt umd geprüft. Kornhäufer, in denen das Getreide
aufgefchüttet wurde, Hatte Nürnberg in diejer Zeit fchon drei. Auch
das Bierbrauergewerbe ijt eine8 der älteften in Nürnberg, und c& erhielt
ichon 1477 feine eigene „Drdmung“.
Das große Lob, welches Kuntz Haß in feinem Gedichte auch den
Kat fpendete, war ein verdiente8, denn die Iegierung war in jeder
Beziehung eine nufterhafte, durch Kluge Politik nach außen und durch
gerechte umd umfichtiges Regiment im mern. it der wachfenden
Bedeutung des großen Handel wurde auch durch die fo außer:
ordentlich vielfeitige Thätigkfeit des Handwerks und des Gewerbes
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