248 Hans Sachs und feine Zeitgenofjent,
an feine fünfundzwanzigjährige Che, Konnte er feiner Lebensgefährtin
air ehrendes Zeugnis ausftellen für alle ihnt fo fange erwiefene Liebe
nd Treue.
Mußer Jeinen Zunftgenoffen, fowohl in Handwerk wie auch in der
Meifterfingfchule, waren eS nur wenige Kunfthandwerker, Formfchneider
md Buchdrucker, mit denen er zuweilen mehr al? bloß ge/häftlichen
Verkehr Hatte. Der Buchdruder Hans Suldenmund, den damals
gleichfall$ die Berwarnung betroffen Hatte, blieb befonders Ihätig in der
Herausgabe Hans Sachsicher Gedichte, Jowohl in den Einblattdrucken,
wie auch fpäter in den fehr zahlreichen Keinen DYuartdrucken, Auf
einzelnen Einblattdrucen Hans Sachsfcher Gedichte hat Suldenmund
fich auch af „Briefmaler“ bezeichnet; andere der geringeren Buch-
dratfer verbanden ihr Gewerbe auch mit der Formfdhneidekunft (für
Buchjtaben, Initialen 1md andere Holzfehnitte), Die Zahl derjenigen,
die ich in Nürnberg mit dem Buchdruck befchäftigten, war in diefer
Zeit eine verhältntsmäßig große. Aber von den bedeutenderen Buch-
Druckern ift mnächft dem ausgezeichnetften, dem vielgenannuten Anton
Soberger, befonders noch Johann Petrein8 zu nennen, der durch
Yerftelhung größerer Werke das Anfehen des Nürnberger Bücherdrucks
aufrecht zu erhalten wußte. Befreundet mit Dfiander hatte er fchon
1533 auch die von Ddemfelben ausSgearbeitete gemeinfame Markgräflich-
Ytürnbergifche Kirchenordnung Herausgegeben.
Der Nürnberger MeijterfingfHhule hatte Hans Sachs troß aller
leiter Jonftigen Dichtungen verfchiedener Sattung fortdauernd feine
fördernde Teilnahme bewahrt. Sein alter Lehrer im Meiftergefang, der
Weber Lienhard Nunnenbeck, war erft vor wenigen Jahren geftorben,
aber noch zwanzig Jahre fpäter bewies Sachs Ddemfelben (in dem
önen Sedicht auf feine verftorbene rau Kunigunde) feine dauernde
Anhänglichkeit. Auch gab er folche darin zu erkennen, daß er mehrere
einer Lieder nach den Tönen Nunnenbecks fchrieb. Auch der Spengler-
meijter Spom, Der die erften „Töne“ des Heinen Hans vernommen
hatte, war fchon feit längerer Zeit mit dem Letzten Abgefang hHeimgegangen.
Aber die Nürnberger Meifterfingerzunit hatte alljährlich neuen Zur
vachs erhalten und blühte mehr als je zuvor.
Hans Cachs war unter den Nürnberger Genoifen die hHöchfte
Mutorität geworden, fowohl als Dichter und Meifterfinger, wie auch
durch feinen goldreinen Charakter und feine {treng fittlichen Grundfäße,
die er auch in der Singfehule bei feinen Genoffen mit aller Kraft feines