Volltext: Hans Sachs und seine Zeit

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Lobgebicht auf Nürnberg. 
„Spruch von Nürnberg“ verfaßt hatte, und wir fönnen aus der Kenntnis 
vdeSjelben zuverfichtlich feftjtellen, daß Hans Sachs daraus nicht einen 
Zug benußt Hat, wie er denn auch feinen fo viel ältern Vorgänger darin 
To weit übertrifft, daß fich kaum ein Vergleich damit anftellen läßt. 
Näher verwandt ft Hans Sachfens Lobfpruch dem früher erwähnten 
Sebichte von Kınk Haß (S. 41), obwohl er nichts davon entlehnt 
hat, Wohl aber erinnern die Anfangsverfe bei Kunk Haß 
Don Zugend auf fo hat ich Sunft 
Zur {hönen meifterlichen Kunft 
in die Berfe in Hans Sachfenz Lobipruch auf Salzburg, wo es heißt: 
Don Zugend auf fo hätt ih Sunft 
Zur Druckerei der Iöblina Kunft. 
Sn feinem Lobfpruch auf Nürnberg it vor allem das ganze poetifche 
Sewand fein ausfchließliche® Eigentum, indem er der bloßen Aufzählung 
aller Serrlichfeiten feiner Vaterftadt eine Einkfleidung gab, die das 
Sedicht fehr hoch über die gleichen Lobjprüche feiner Vorgänger erhebt. 
Hans Sachfen8 „Lobfpruch der ftatt HMitrnberg“, gegen 400 Verfe 
‚ang, erjchien im Iahre Feiner Abofaffung 1530 zunächft in Einzeldrucken, 
in dem damals beliebten Quart-Format, wie auch in einem Einblattoruck 
N groß Folio, mit einem quer über die ganze Breite des Blattes 
zeichenden Holzfchnitt, eine Mnficht der Stadt Nürnberg. Die KHeinere 
Yunartausgabe Hat auf der erften Seite einen großen fehr fchönen Holz- 
cOnitt, das Dreifache Nürnberger Wappen (daS obere mit dem Reichs: 
ler), und unter diefem Titelbild die Verfe: 
Der Stadt Nürmberg ordnung und wefen 
SFindftu in difem gdicht zulefen?). 
Wie in fo zahlreichen anderen Gedichten, wählte er auch für diefen 
Sobipruch zunächft die boetifche Form eines Traumes, um daraus in 
*) 208 ein Zeiden der Willkür, mit der die Orthographie behandelt wurde, fei 
bier darauf hingewiefen, daß auf dem näntlihen Titelblatt e8 in der Überfhrift „ftatt“ 
Jeißt, in den darunter ftehenden Verjen aber „Stadt“. — Aın Schlufje des SGebichtes 
itcht: Anno Salutis 1530. — Bei dem großen Einblattbrud fehlen fowohl die 
Berfe wie au die Sahreszahl. Der Hokzidhnitt auf demfelben Hat eine Breite von 
39 Gentimeter, bie Höhe des ganzen bierfpaltigen Schriftfabes incl. des Hokichnittes 
jeträgt 50 Ceontimeter.
	        
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