Volltext: Hans Sachs und seine Zeit

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1. Zu 
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Die Reformation. 
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Spitaltirche follte im Jahre 1524 ebenfalls nicht mehr jtattfinden. 
38 aber große Scharen von Wallfahrern, die nach Machen wollten, 
von außerhalb gefommen waren und in dringenden VBorftellungen das 
Ausftellen der Heiligtümer begehrten, wurde e8 für dies eine Mal noch 
gejtattet. Dagegen mußte bei dem Fefte des Heiligen Sebaldu8 daz 
Herumtragen des Sarge8 unterbleiben. 
In feiner Sorge, nach der andern Seite Hin alles Ärgernis zu 
berhüten, um den Machthabern der päpftlihen Kirche keinen Mnlaß zu 
Bejchwerden zu geben, ging die nürnbergifche Regierung weit genug. 
Während man alles, wa gegen das Papfttum gedruckt wurde, ınter- 
drückte — auch eine gegen den damals noch eifrig päpftlichen König 
von England gerichtete Schrift wurde verboten —, durften die gegen 
Luther erfchienenen Angriffe ungehindert verbreitet und felbit nach: 
gedruckt werden. 
YNber bald fah der Rat wohl ein, daß diefe Nachgiebigkeit nur 
immer weiter gehende Anfprüche zur Folge Hatte. Al$ Erzherzog 
erdinand als Kaijerlicher Statthalter in Nürnberg erfchien, ließ er 
mehrere der Angefehenften vom Iate zu fich befcheiden und warf ihnen 
vor, daß fie die Ausbreitung der neuen Lehre begünftigten. Aber in 
diefem Falle fowohl, wie bei allen Befchwerden, welche von päpftlicher 
oder Kaiferlicher Seite gegen den Rat vorgebracht wurden, Konnte Ddiefer 
fich darauf berufen, daß er allen Beftimmungen des Wormfer Chiktes 
aufs genauefte nachfomme und keinerlei Überfchreitungen nach der einen 
oder andern Seite dulde. 
Um fo entfcdhlofjener gingen mn die genannten Prediger der Haupt- 
firchen vor. Der Auguftiner-Prior Volprecdht war der Erfte, der in der 
Chartwvoche 1524 heim Abendmahl den Laien auch den Kelch reichte und 
in der Klofterkirche die Mefjje abjchaffte. In den beiden Gauptkirchen 
fing man an, das Evangelium Matthät und die Cpiftel Pauli an die 
Römer in deutfcher Sprache zu lejen. Der Rat mußte zwar den Pre. 
digern Ddiejes eigenmächtige Vorgehen verweifen, da eine folche Neuerung 
außer in Wittenberg noch in keiner andern Stadt gewagt worden fei; 
Jie möchten daher mit Nückjficht auf das Katjerliche Mandat folche alte 
Bräuche der Kirche vorläufig noch fortbeftehen laffen, da des Menfchen 
Seligfeit nicht davon abhinge. Da aber die beiden Pröbfte und der 
Muguftiner-Prior von dem einmal eingefhlagenen Wege nicht mehr ab- 
weichen wollten, jo wurden fie nach Banıberg vor den Bijchof Weigand 
geladen. Sie folaten auch der Vorladung, überreichten aber auf die
	        
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