Die „Wittenbergilgh Nachtigall“. 14]
Allegorifierung der die Reformation begleitenden Umftände und der
darln erfcheinenden Perfönlichkeiten erhebt fich der Dichter dennoch gegen
den Schluß wieder zu einent vollen Pathos des fittlichen Zornes und
zum CSchwunge reiner Glaubens-Begeifterung, wenn er ruft:
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hr Chriften, merkt die troftling Wort,
So man auch faht hie oder dort,
Laßt euch Fein CTyrannei abtreiben,
Chut bei dem 2Worte Gottes bleiben
Derlafjet eher Leib und Sut,
Es wird noch fchreien Abel’s Blut
Über Kain am jüngften Taa.
Saßt morden was nur morden mag
Es wird noch Fommen an das End
Des wahren Entchrift’s Reaiment!*
Hiernach führt der Dichter aus dem Buche Daniel an, wie e$ dentlich
daraus zu erfehen fei, daß das fündige und endlich gefallene Babylon
das Lapittum bedeute: Darum: ihr Chriften, fo {Aließt er,
Kehrt wieder aus des Papites IWüfte
Zu unferm Birten Zefu Chrifte;
Derfelbig i{t ein guter Hirt,
Hat fein Lieb mit dem Cod probirt.
Durch den wir alle fein erloft,
Der ift unfer einiger Croft
Und unfre einige Hoffnung,
Serechtigfeit und Seligung,
ll die glauben in feinem AWamen,
Wer das beaehr, der ipreche Amen.
Das Gedicht hat nicht, wie jonft fajt alle Hanz Sachsjchen Spriuch-
gedichte, im Schlußreim den Mamen „HanzZ Sachs“. Sein Name ift
auch nicht auf dem Titelblatt genannt, wohl aber im Anfang Des
Vorwortes. Dagegen erfchien der erfte Druck, wie auch die folgenden
Auflagen, ohne Angabe des Iahres und Druckortes — jedenfalls aber
1523 in Mürnberg. In feinen Werken Hat er daz Gedicht datiert: am
8. Tage Sulit 1523. Das Titelblatt hat einen jehr rohen HolzfcHnitt,
der fafjt die ganze Seite einnimmt. Unter denyfelben {teht nır noch die
Bibelftelle: „Ich fage euch, wo Ddiefe fchiweigen, fo werden die Stein
ichreien. Quce 19“. Auf dem Holzfchnitt fieht man die NMachtigall auf
<\ Enthrift —: für das fonft gebräuclide Antidrift.