Volltext: Hans Sachs

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Kunigunde. 
Jetzt ist's am End', Herr Nunnenbeck. Ich will mit 
alledem nichts mehr zu schaffen haben! Aus ist's zwischen uns, 
mag's nun kommen wie's will. Wenn der Hans mit seinem 
Fürwitz uns alle ins Unglück bringen will, da — da geh' 
ich von ihm! Ja, und ich will's jetzt gleich dem Schwieger 
sagen. 
Nunnenbeck. 
Um's Himmelswillen, liebe Kunigunde, thut das nicht. 
Warten wir's erst ab, bis die Geschichte klar ist! 
Kunigunde 
(ist vor dem Schreibtisch stehen geblieben). Hat er denn hier an dem 
abscheulichen Büchel geschrieben? (Sie kramt.) Da ist nichts. 
Aber schreiben thut er, sobald er nur seine Ahle aus der Hand 
gelegt hat. Nu, 's macht ihm Freud, und ich hätt' nichts da⸗ 
gegen, wenn er bei seinen Meisterliedern blieb und seinen 
schönen Spruchgedichten; — nur daß er den Papst in Rom 
ließe, und den Luther in Wittenberg, — die gehen ihn gar 
nichts an. (Auf das daliegende Papier weisend, mit komischem Aerger): 
Hätt' er doch lieber da seine römische Lucretia drucken lassen, 
wenn sie sich totgestochen hat! Das wird kein'm Menschen was 
schaden. 
Nunnenbeck. 
Liebe Kunigund, er ist eine so treue Seel' und er meint's 
so gut. — 
Kunigunde. 
Wenn er das thät, da würd' er mich nit ärgern: — ich 
geh jetzt hinein zum Alten — 
Nunnenböeéck. 
Pst! Da kommt der Hans. Bitte schön, geht dem lieben 
Menschen nit gleich so entgegen, warten wir 'n bissel. — 
Kunigunde bleibt etwäs seitwärts an der Thür rechts.)
	        
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