Volltext: Der schöne Brunnen zu Nürnberg

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yust 1821 aber wurde dem Director Reindel die unmittel- 
bare Leitung der Restauration übertragen, welcher nun mit 
Hülfe des neuen Gerüstes am 20. September eine genaue Un- 
tersuchung des Zustandes des Brunnens vornahm. Man fand 
das Fundament und das unterirdische Gewölbe wohl erhalten. 
Der Wasserkasten war, trotz seiner wiederholten Reparaturen 
auch in den letzten Zeiten, an vielen Stellen schadhaft. Die 
acht Grundpfeiler der Pyramide waren im Allgemeinen zwar 
gesund, aber alle Fugen ausgewaschen und hohl. In Folge 
dessen war ein Bogen geborsten. Auch die Pfeiler des ersten 
Geschosses waren gut. Nur der Wasserkasten und die Orna- 
mente waren sehr verwittert. Die Consolen der sechszehn 
Figuren waren wohl erhalten, die Figuren selbst aber viel- 
fach beschädigt und so sehr zerfressen, dafs sie beim Abneh- 
men bei aller Vorsicht in Stücke zerfielen. Die Baldachine 
und die Ausgufssteine, so wie die Fialen und alle Ornamente 
waren sehr zerstört. Die Pfeiler des zweiten Geschosses, die 
acht Figuren, die Baldachine und das Gewölbe fand man zer- 
setzt und aus den Fugen gegangen. Die Wimperge, die Ga- 
lerie und die Farben fehlten ganz. Nur die Consolen der 
Figuren hatten sich gut erhalten. Die Pfeiler des dritten Ge- 
schosses waren unten vollkommen gesund, oben aber durch 
die gebogene Helmstange zersprengt. Die Fialen und Strebe- 
bogen fehlten ganz. An der Spitze waren einige Steine durch 
die Helmstange zersprengt. Jedoch fehlte nichts bis auf die 
obern Kreuzblumen. Die eiserne Windfahne war von Rost 
zerfressen. 
Bei diesem trostlosen Zustande des Brunnens gab es kein 
anderes Mittel für Erhaltung, als ein möglichst sorgfältiges 
Abtragen desselben. Reindel liefßs über den ganzen Brunnen 
ainen hohen, ringsum geschlossenen T’hurm aus Brettern er- 
richten, unter dessen Schutz am 26. September mit dem Ab- 
tragen der Anfang gemacht wurde. Es fand sich, dafs die 
einzelnen Steine 41) mit der gröfsesten Sorgfalt durch eiserne 
Dübel und Klammern, welche man mit Blei vergossen hatte, 
verbunden waren. Die Eingufslöcher befanden sich an den
	        
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