Volltext: Blicke in das kunst- und gewerbreiche Leben der Stadt Nürnberg im sechszehnten Jahrhundert

Ze 
Trompeten: und Pofjaunenmachers Georg Neufchel in Der 
Nähe et. 
„Den Namen höre ih nicht zum erften Mal“, entgegnuete 
der herzugliche Math. „Es muß Derjelbe Neufchel jein, der viele 
mufifalijde Inftrumente an unfern Hof geliefert hat.“ 
„Allerdings ft ev’s.“ 
„So möchte id den gejdhidten Meifter wohl von Angeficht 
fennen lernen, wenn es Cuc) genehm wäre, nich bei ihm eins 
zuführen, Sreund Kaspar!“ 
„Mir ift Alles genehm, was Ihr wiünfcht, und ich meine, 
wir fönnen uns ungejäumt zu ihuı begeben. Ihr werdet in 
Neufchel’s Werkftatt manches Intereffante finden.‘ 
Durdy dieje Worte ward die Unterhaltung der Freunde auf 
die mufifaliichen Zuftände im Allgemeinen gelentft, und während 
Beide aufbrachen, machte Yügel dem Oauft folgende Mitthei- 
ungen darüber: 
„In fhöpfertichen Leiftungen behauptet jeßt wohl unbe: 
zweifelt Minden tur Dielen Landen den Vorrang. € bat 
jenen berühmten Ludwig Senf (Senfel), mit dem Dei: 
aumen „Der Schweizer“, gemeinhin au „der Componift“ 
genannt. Sbm fommen an Fülle und Fruchtbarkeit in Con 
pofitionen, an Lieblichkeit und Ihöner Harmonie feiner Lie 
der und Gefänge in Ddiejer Zeit wohl Wenige gleich. Min 
Den hat ferner den Altiften Lucas NMagenrieder (ebenfalls in 
ntufifalijchen Leiftungen ein Dame von gutem Klang) einen ge: 
borenen Nürnberger, ebenfo wie Ludwig Senfl in der fürftlichen 
Kapelle des Herzugs Wilhelm von Baiern angeftelltz man 
nennt ihn Daher gewöhnlich auch Kapellen-Witift. Auch Adrian 
Kauch verweilt jchon feit vielen Fahren in München; er it 
Such wohl nicht unbekannt, denn er war früher in der Mapelle 
Eures Herzogs in Königsberg angeftellt, wurde aber von 
Curen berühmten Componiften und Kapellmeifter Hans Kugel= 
mann, ic weiß nicht, aus weldem Grunde, beim Herzog an- 
geflagt, fiel in Ungnade und fiedelte nach München über, wo 
er in der Cantorei des Herzvags eine Auftellung erhielt.
	        
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