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I. Zünftige Schulen und Armenschulen, 1699—1821.
Aufser den Kindern, welche von den Schreib- und Rechen-
meistern unterrichtet wurden, gab es eine Menge armer Kinder, die
zar keinen Unterricht genossen. »Zur Abstellung des überhand ge-
nommenen Gassenbettels und Müssiggangs der Kinder« beschlofs daher
das Stadtalmosenamt die Errichtung einer Armenschule. Konr.
Feuerlein, 1683—1704 erster Prediger bei St. Sebald, schuf die
Mittel zur ersten Einrichtung durch Veranstaltung einer Lotterie,
Durch seine und des Marktvorstehers Andr. Ingolstätter Bemühungen
wurde es möglich, dafs die neue Schule im September 1699 mit 150
der 175 Schülern eröffnet wurde. Anfangs befand sie sich in einem
Lokal des Zuchthauses, im Jahre 1703 bezog sie das neue südlich der
Lorenzerkirche auf der Stelle der Kunigunden-Kapelle erbaute Schul-
4aus, das erst im Jahre 1843 abgebrochen wurde. Zahlreiche milde
Beiträge und Stiftungen sicherten den Bestand der Schule. „ Hieronymus
Felix von Welser auf Rasch stiftete 1714 ein Kapital von 25,000 fl.,
Gottl. Sander im Jahre 1719 ein solches von 10,000 fl. Die Ver-
waltung des Schulvermögens blieb bis zum Jahre 1808 in den Händen
des Stadtalmosenamtes. ı
Eine zweite Armenschule gründete Ambrosius Wirth, geb. 1656
zu Wolkenburg in Meifsen, seit 1697 »Sudenprediger« im H. Geist-
Spital, gest. 1723. Im Jahre 1702 begann er einige Schüler aus den
oberen Klassen der Trivialschulen in die Häuser von armen Bürgern
zu schicken, um deren Kinder zu unterrichten. Er belohnte sie hiefür
aus eigenen Mitteln oder aus dem Ertrag milder Gaben, die ihm bald
zuflossen. Seit dem Jahre 1704 liefs er in aufopfernder Weise über 300
arme Kinder in seiner eigenen Wohnung durch seine »Kollaboratoren«
unter seiner unmittelbaren Aufsicht und Leitung unterweisen; 1719 wurde
ihm ein bescheidenes Lokal im hinteren Spitalhofe, das sogen. Kinder-
haus, für die Schule eingeräumt, das von einer Wohlthäterin seinem
Zwecke entsprechend eingerichtet wurde. Bei Wirths Tode suchten
die zünftigen Schulmeister den Rat zur Aufhebung seiner Schule zu
vermögen, in der sie eine Beeinträchtigung ihres Gewerbes erblickten.
Allein der Rat willfahrte ihnen nicht, vielmehr erkannte er jetzt die
Schule, die bisher nur Privatanstalt gewesen war, ausdrücklich als öffent-
liche Armenschule an. Indes kam er den Bittstellern soweit entgegen,
daß er die Zahl der Schüler auf 200, und den Unterricht im Schreiben
und Rechnen auf das Allerunentbehrlichste beschränkte. Trotzdem
vermehrte sich die Zahl der Schulkinder im Laufe des 18. Jahrhunderts
aufs neue, u. a. durch Aufnahme der Kinder von Salzburger Emi-
granten; gegen Ende desselben sank sie wieder. Im Jahre 1806 waren
es noch 120 (Knaben und Mädchen); der Unterricht wurde damals von
einem Schulhalter, 9 Kollaboratoren und einer Arbeitslehrerin erteilt.
Auch dieser Schule flossen von vielen Seiten milde Beiträge zu.
Die Morold’schen Eheleute vermachten ihr 1724 die Summe von
6000 fl. Frau Renata Elisabeth, verwitwete Freifrau von Palm zu
Wien, welche zufällig von ihrem segensreichen Wirken gehört hatte,
stiftete im Jahre 1760 die namhafte Summe von 72,000 fl.,