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Mit Nurnberg kam auch das deutsche Haus
an die Krone Bayern, und alles gestaltete sich
anders. Das Elisabethenspital wurde dem Spi⸗
tal zum heiligen Geist einverleibt und die ganze
Lokalitaͤt des deutschen Hauses zu einer Kaserne
eingerichtet.
So viel über das Elisabethenspital und
das deutsche Haus, und nun wieder zurück zu
den Kirchen und Kapellen.
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Die Kirche zu St. Martha. Diese
Kirche und das Pilger-Hospital, zu welchem
dieselbe gehörte, stiftet Conr ad Waldstromer
im Jahre 1360.
Auf dem großen Altar stehen Martha und
Maria von Holz, nicht schlecht gearbeitet. In
der Mitte ist ein schönes Fcce homo. Die bei—
den Nebenaltäre haben, außer altem Schnitzwerk,
auch einige Gemälde, die aber keinen besondern
Werth haben. Die Fenster sind meist zu Ende
des vierzehnten Jahrhunderts gemalt.
Es wurden in dieser Kirche die ersten Co⸗
mödien, welche zuvor nur in den Wirthshäusern
aufgeführt wurden, gespielt. Im Jahr 1614 er⸗
schien aber ein Verbot, ferner Schauspiele in
dieser Kirche zu geben. Auch hielten eine ge⸗