26 Wanderung durch Nürnberg.
der Höhe das malerische Topler’sche Haus, 1580 erbaut,
die Ecken durch Knopfsäulen flankiert und mit einem durch
drei Stockwerke sich fortsetzenden Mittelchörlein; auf
der Portalseite abermals ein Chörlein mit geschweiftem
Kuppeldache.
Vom Paniersplatz durch die Schildgasse in die Burg-
strasse, hinauf zur Burg. In der Schildgasse Nr. 23 das
frühere Haus zum Goldenen Schild, dann Grundherr’sches
Haus, wo 1356 die Goldene Bulle abgefasst wurde. Ist jetzt
eine Buchdruckerei und hat alles Alte verloren. Haus
Nr. 12 enthält das Naturhistorische Museum. 1/„ Stunde.
6) Die Burg. Gegen Trinkgeld immer zu sehen.
Für Beleuchtung des tiefen Brunnens und Besteigung des
Turmes besondere Trinkgelder. (Siehe S. 45.) 1/, Stunde.
Von der Burg hinab durch die Burggasse zum Rathaus.
Burgstrasse Nr. 10 das Scheurl’sche Haus, worin
das Kaiserstübchen von 1489 mit reich ornamentierter Holz-
täfelung und prächtigen "Thürbeschlägen und Schlössern in
alter Weise erhalten. Hier wohnte Kaiser Maximilian I.
als römischer König; später wurde es öfters von Herzögen
von Bayern bewohnt, daher auch Pfalzgrafenstübchen. Herzog
Alba, Kardinal Granvella und andere berühmte Männer hielten
sich hier auf.
Gegenüber diesem Hause das Haus des Malers Wohl-
gemuth, Nr. 21.
Das Haus Nr. 8 mit einer schönen Steinhauer-Arbeit,
ein mächtiger Greif, der einen Löwen packt. Das gegen-
über liegende Haus mit hochragendem, von einer Fortuna
bekrönten Renaissancegiebel enthielt die im vorigen Jahr-
hundert berühmte Homann’sche Landkartenhandlung.
Das Dominikanerkloster, Nr. 4. In den schönen,
neu restaurierten Kreuzgängen befindet sich das städtische
Archiv. Täglich freier Eintritt.
In den oberen Räumen dieses Klosters befindet sich die
Stadt- Bibliothek, 1538 gegründet vom Ratsherrn Hiero-
nymus Paumgärtner, indem er aus den Klöstern die Bücher