Volltext: Die Burg zu Nürnberg

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die Burghut, Behausung und Hofstatt mit dem Turmstück 
und 14 Pfund Ewiggeld aus dem Lorenzer Wald und den 
Fürreuten an die Stadt Nürnberg *). 
Eine weitere Burghut, westlich von der ebengenannten, 
die in einer Behausung und Hofstatt bestand, war zwei 
Jahre vorher aus dem Besitz des Albrecht von Colditz, 
Kammermeisters König Sigmunds und Hauptmanns der 
Fürstentümer Schweidnitz und Jauer, an die Stadt über- 
gegangen. Die königliche Bestätigungsurkunde bezeichnet sie 
als „Behausung und Hofstatt zwischen der Margarethenkirche 
and dem Türmlein (muß, wenn man andere Urkunden 
vergleicht, Thürlein heißen), wo man herab in die Stadt 
zehet“. Nach dieser Bestimmung könnte man versucht sein, 
die Burghut der Hasen und Kolditz für die gleiche zu 
halten, die dann zwei Inhaber gehabt haben müßte, Aber 
die örtliche Bestimmung der Urkunde leidet an einiger 
Unklarheit. Ihre Lage stellt sich klarer in den ältesten 
Stadtrechnungen dar. Sie ist nach diesen gleichbedeutend 
mit der Behausung „bei dem Prunn“ (dem tiefen Brunnen), 
wo die Stadt zwei Wächter unterhielt. 1377 wird sie ein- 
fach als „castrum“ angeführt, ein Beweis, daß sie ein festes 
Haus war. Nach allem ist anzunehmen, daß oberhalb der 
Hasischen Burg, und zwar etwa da, wo der durch das 
Himmelsthor hinaufführende Weg die Platte des Burghofes 
erreicht, ein weiterer Thorabschluß bestand **), zu dessen 
Deckung diese Hut bestimmt war. 
*) Das Häuslein gleich am Eingang des Thores der Kaiserburg 
auf der linken Seite gehörte zur Hasischen oder Waldstromerschen 
Burghut. Über der Thür ist eine einfache Bronzetafel in die Mauer 
aingelassen, welche folgende Inschrift trägt: 
Nihil est ex omnibus rebus humanis praeclarius aut praestantius 
quam de re publica bene mereri. MDLXI. (Nichts Herrlicheres und 
Vortrefflicheres gibt es in der Welt, als sich um das Vaterland wohl 
verdient zu machen.) 
**) Für einen solchen Abschluß spricht noch der Umstand, daß 
die Hasenburg auch ihren eigenen Brunnen hatte. der auf der nörd- 
KFehen Seite in der Mauer seine Stelle hat.
	        
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