Schon hier möchte ich einen merkwürdigen Zufall er-
wähnen. Ich gebrauche immer wieder das Wort Zufall;
denn es gibt kein anderes, wo sich eine kausale Verknüp-
fung der Ereignisse nicht auffinden läßt. Aber sie werden
im Lauf meines Vortrags noch entdecken, daß die Ge-
schichte Kaspar Hausers etwas reichlich voll solcher Zu-
fälle ist. Hier handelt es sich darum, daß Stanhope, der
übrigens sehr gut deutsch sprach und schrieb (er hatte
früher in Göttingen und Erlangen studiert), schon einmal in
Nürnberg gewesen war, und zwar genau an dem Tag, dem
17. Okt. 1829, wo das Attentat auf Kaspar verübt wurde.
Damals zeigte Stanhope für den doch schon berühmten
Hauser nicht die geringste Teilnahme. Er weilte nur in
Nürnberg bis ein zerbrochenes Rad an seinem Wagen aus-
gebessert war und fuhr dann weiter. Anderthalb Jahre
später aber kommt er wieder und ist nun plötzlich voll
Interesse für Hauser; man hat sich immer gefragt: Was
bedeutet es, daß sich der vornehme englische Lord auf
einmal dieses Findlings so außerordentlich annimmt?
An den Verhältnissen Stanhopes selbst ist auch Vieles
recht unklar. Er wurde von den Leuten in Nürnberg und
auch von Feuerbach in pekuniärer Beziehung sehr hoch
eingeschätzt. Damals konnten sich die guten Deutschen
einen englischen Lord wohl nicht anders vorstellen als
begabt mit einer jährlichen Einnahme von mindestens
20 000 Pfund. Die Ehrfurcht vor dem britischen Magnaten
war daher zunächst groß. Nachher sind jedoch erhebliche
Zweifel laut geworden, ob er tatsächlich über große Geld-
mittel verfüge. Er soll nämlich später in Sachsen ein
Gesangbuch zu Erwerbszwecken herausgegeben haben*).
Daneben bleibt es ganz unklar, ob und mit welchen
*) Das Ergebnis meiner inzwischen in England angestellten
Nachforschungen behalte ich mir für meine ausführliche Arbeit vor.
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