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cken aufbehalten werden / auch so offt sie durch der Saiten
Zwang und Klang widerholet / das Gemuͤth wie gleichsam
neu⸗lebend / wieder ergezen und belustet machen. Und end⸗
lichen auch / so lebet unser seeliger Herr Schmied / sogar an so
vieler Reichs-Fuͤrsten und, hoher Potentaten⸗Hoͤfen / in
gleichmaͤssig florirenden Ruhm⸗Gedaͤchtnuͤs / daß man da⸗
hero wohl von Ihme ruͤhmen und sagen kan: Das Gedaͤcht⸗
nuͤs der Frommen (wir sezen noch darzu) und Kunst beruͤhm⸗
ten / wird nimmermehr sterben!
Er lebet schließlichen auch in dem Hertzen seiner lieben En⸗
ckel⸗Rinder / Herren Sohnes / und nahen Anverwandten /
ja unzehligen / mit vielen Seufzer-Sehnen / und offt Hertz⸗
betruͤbten Angedencken / ihres allergetreusten Wohlthaͤters /
denen er wohl / auch nimmermehr / so lang sie in dieser Eitel⸗
keit leben werden / aus dem Gedaͤchtnuͤs koͤmmen / jaofft /
durch das Ehren⸗-Erinnern dieses seeligen Mamnes / in Er⸗
brechung mancher Freuden-Thraͤnen / ihnen einen neuen
Muth und Leben erwecken wird.
Und wer wollte doch nur erst die Freud und die hohe
Gluͤckfeligkeit / der Seel. Seele / bey Seinem HErrn JEsu /
in dem ewigen und unendlichen Freuden-Leben / genugsam
ansinnen und aussprechen koͤnnen. Man moͤchte alihier
nicht unfuͤglich mit dem seel. Kirch⸗Vatter Bernhardo in
Betrachtung dessen also heraus brechen:
Mors bona, est Laboris Corona, felicitatis porta, &
Vitæ janua.
Und freylich ja / hat unser seeliger Herꝛ Schmiedt / auf
ein muͤhsames und wohl · vollbrachtes / abgemattetes Lebens⸗
Ende / die Himmlische Ehren⸗Krone seiner Arbeit / als einen
wohl· verdienten Lauten⸗Lohn / an dem Hafen und froͤli⸗
chen Port einer ewigen und unendlichen Gluͤckseeligkeit / der
seeligen Seele nach / hereits erlanget. Der / so vormals
durch viele gefaͤhre Reisen sich ermuͤden und abmatech
muste