gründliche Ausbesserung und mannichfache Abänderung vorauszugehen
hatte.
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Im Jahre 1822 wurde in dem linken Flügel das Rentamt, zwei
Jahre darauf auch die Knabenschule untergebracht, 1824 in das übrige
Haupt-u. Flügelgebäude das Schullehrerseminar von Nürnberg
her verlegt, wobei der rechte Flügel, wie zu Universitätszeiten, für
die Speisemeisterei und für Lehrerwohnungen bestimmt blieb.
Das Gebäude hat seitdem im Aeußern wesentlich dieselbe Ge—
stalt behalten, während im Innern, den jeweiligen Bedürfnissen ent—
sprechend, verschiedene Veränderungen vorgenommen wurden. Die
größte derartige Abänderung erfolgte unter dem Ministerium Waller—
stein im Jahre 1833. Bis dahin wohnten die Seminaristen fami—
lienweise (je 8) in den Zimmern des J. und II. Stocks im Haupt—
gebäude, welche einst den jungen Nürnberger Patriziern, die in
Altdorf studierten, als Wohnräume dienten. Diese Zimmer wurden
nun beseitigt und dafür große Säle geschaffen, welche kasernenmäßige
Einrichtung heute noch besteht. — Von weiteren Veränderungen und
Verbesserungen ist zunächst zu erwähnen, daß der Betsaal anfangs der
siebziger Jahre zweckmäßig renoviert wurde und neben dem Schmucke
von (durch die Seminaristen gestifteten) Kupferstichen und Oelgemälden
auch den einer prächtigen, von Steinmeyer erbauten Orgel erhalten
hat. Durch die Fürsorge der hohen Königl. Staatsregierung und die
Bereitwilligkeit der Landesvertretung, welche die bedeutende Summe
von 11,500 Gulden zur Verfügung stellte, ist es ferner möglich geworden,
den Anstaltslokalitäten eine längst gewünschte Erweiterung durch die Er—
bauung einer sehr geräumigen Turnhalle zu geben. Der Bau der—
selben, der zugleich eine angenehme Vergrößerung des östlich vom
Hauptgebäude gelegenen kleinen freien Platzes mit sich brachte,
begann Ende 1874 und wurde gegen Ende 1875 vollendet, so daß
mit Anfang des Jahres 1876 der schöne neue Raum zum Turn—
unterricht benützt werden konnte. Im Laufe des letztgenannten Jahres
wurde die von der K. Seminar-Inspektion dem Verfasser übertragene
Einrichtung der Turnhalle, nachdem er zuvor mit dem Baumeister
Pöllot von hier die Turnhallen Nürnbergs und Fürths eingesehen
hatte, unter Beihilfe einiger geschickter Werkleute bethätigt und
dadurch der hübsche, von drei Seiten hell beleuchtete Raum mit neuen
zweckmäßigen Turngeräten versehen, deren Anschaffung einen Aufwand
von nahezu 1300 Mark erforderte. Das frühere Turnlokal, un—
Böhm, das Seminar Altdorf.