Volltext: Albrecht Dürer als Buch- und Kunsthändler

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deren Vorstudien aber in einer Reihe Blätter, die bis zum 
Jahre 1500 zurückgehen, uns erhalten sind. Vor das Er— 
scheinen dieser großen Bücher fallen noch drei Flugblätter, 
zu denen er nicht nur die Holzschnitte zeichnete, sondern auch 
den Text dichtete, also Künstler, Dichter und Verleger in 
einer Person war, nämlich die drei Gedichte von den sieben 
Betstunden GBartsch 55, Heller 1632) Christus am Kreuz 
mit Maria und Johannes „Das sind die sieben Tagezeit, 
Darin Christus auf Erden leidt“ u. s. w., über Lebens— 
weisheit (Bartsch 133, Heller 1900) ein Schulmeister „Wer 
recht bescheiden woll werden, Der bitt Gott drum hie auf 
Erden“ u. s. w. und vom Tode GBartsch 132 Heller 1901.) 
Landsknecht und Tod „Kein Ding hilfft für den zeitling Tod, 
Darum dienent Gott fruh und spot“ u. s. w. Dieses in 
zwei verschiedenen Ausgaben, eine mit 20, eine mit 78 Versen. 
Geller 1632. 1900. 1901.) In das Jahr 1511 endlich 
fällt das größte künstlerische wie verlegerische Unternehmen 
Dürers, denn in jenem Jahre erschienen auf einmal das 
Marienleben, die große Passion, die kleine Passion (in zwei 
verschiedenen Drucken), ganz neu, und die Apokalypse zum 
zweiten Male. Diese letztere, um einen schönen Titelholz⸗ 
schnitt vermehrt, diesmal nur in lateinischer Sprache. Da 
auch die andern Werke lediglich lateinisch erschienen, so läßt 
uns das vermuten, daß er als Verleger mit seiner für das 
große Publikum der Laien bestimmten deutschen Ausgabe 
seine Rechnung nicht gefunden habe. Die beiden Passionen 
und das Marienleben sind von lateinischen Versen begleitet, 
die Dürers Freund, der später als Abt des Schottenklosters 
in Wien gestorbene Benedikt Schwalber (Chelidonius), ver— 
faßte. Dürer hat diese Werke als ein zusammengehöriges 
Ganzes betrachtet, da er sie auch gelegentlich in einem Bande 
gebunden verausgabte. Heute sind solche Exemplare äußerst 
selten und kostbar geworden. Über die Höhe der Auflagen
	        
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