Metadaten: Festschrift zur 250jährigen Jubelfeier des Pegnesischen Blumenordens

164 
fie auch mit Recht des Vaters Namen führen, die Mütter dagegen 
müffen um der Kinder willen viel leiblidhes Ungemach erdulden. 
Sit nun die Freundjchaft unter gleichen oder ungleichen 
Berjonen ftärfer? (VII, XVII, 553—559.) Ein Hauptgrund 
der Freundfchaft ft gegenfeitige Ergänzung, deshalb i{t Die 
heftändigite Freundihaft die zwijdhen Mann und Weib. Dagegen 
ijt wieder ein Haupterfordernis eine gleichheitlidhe Sefinnung, Jonft 
fehlt alles gegenjeitige Verftändnis. 
Wie weit muß man in der FreundfhHaft gehen; muß ein 
Freund auch bereit fein, für den Freund daS Leben zu alien? 
(VIII, COXCIT, 361 ff.) Bei wahrer Freundjhaft handelt e3 
fich nicht um Verwandtenliebe, Frauenliebe, Intereflengemeinfdhaft, 
jondern „um die Tugendfreundfhaft, die [Sblichite WoMuft in diefem 
eben“. Der Freund ift der edelite Teil des eigenen IhS. Diejen 
zu erhalten, habe ih daz Recht, den wertloferen aufzugeben. 
Dem fteht die Erwägung. entgegen, daß jeder die volle fittlidhe 
Verantwortung für fih fjelber allein zu tragen hat. Ein billiger 
Enticheid liegt darin, daß fein Freund den Freund in gleicher 
Sefahr verlaffen darf, daß aber auch keiner einfeitig fich tollfühn 
in Gefahr werfen darf, fonft erlifcht die Verpflichtung des andern. 
Müßiggang und Luxus ruinieren Land und Leute; was |cHhadet 
mehr. von den beiden? (VIM, XVII, 560 ff.) Müßiggang läßt 
verarmen und führt zum Lafter. Für Pracht dagegen }pricht, daß 
fie Arbeit inz Land bringt, Erwerb {chafft, die Künfte fördert, 
daz Leben menfjchenwürdiger geftaltet. Dennoch hat auch die 
Prachtliebe ihre Nachteile. Sie führt zur Verachtung . des 
Heimijchen, zur Finanzzerrüttung, zu Verweichlidhung, macht die 
Menichen {tolz und übermütig. 
„Ein Knab, der ein fchönes Kleid anträgt, dunket fich mehr als 
fonften, und verachtet einen andern, der fchlechter bekleidet ift.“ 
Schließlich it: der Müffiggang eine Urjache des Prachts, und der 
Pracht eine Urfache des Müffiggangs. 
Wit den ernjten wechjeln auch leichtere Lebensfragen; wie 
jteht’3 3. 3. mit den Scherzreden überhaupt, find fie fittlich zulälfig 
oder nicht?. (VIIT, CCXIV, 397—403.) Gewiß find fie geftattet,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.