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Es ist allhie ein Jammerthal /
Angst / Noht und Truͤbsal uͤberall /
Deß Bleibens ist ein kleine Seit /
voll Muͤhseligkeit /
Und wers bedenckt / ist immer im Streit.
Wemm aber die Kinder sterben / so entfliehen sie dicsem al⸗
len / un kom̃en zu dem Ruhe⸗und Friedenstand im Him⸗
mel / wie Philo der weise Mann sagt: Der Gerechten
Seelen sind in Gottes Hand / und keine Qual ruͤhret
fie an / Sap.3 / 1. Wer sind aber die Gerechten / als vor⸗
nemlich die Kinder / welche in der H. Tauff von Suͤnden
gewaschen / mit der Gerechtigkeit Christi / als mit der rei⸗
nen / schoͤnen Seiden / Apoc. 19 / & angethan werden /
und ein unschuldiges / unbeflecktes Leben fuͤhren? Wenn
sie denn nun sterben / so komen sie in Gottes Hand / dar⸗
aus sie niemand reissen wird / Joh 10 / 29. wie koͤnnen
sie besser aufgehoben seyne Ists nicht also Wenn etwan
Kriegim Land ist / oder ein Feuer auskombt / so slehet man
feine beste Sachen an sichere Ort? Gleicherweiß / wenn
Gott eine Straffe schicken will / so raumet er zuvor auf /
und nimbt die Seinigen durch den Tod hinweg / daß sie
das her eindringende Ungluͤck nicht schen doͤrffen / wie
Gott dem Koͤnig Josia verheisset / 2. Reg 22/ 20. Als
dort Athalia / deß Koͤnigs Ahasia Mutter / nach ihres
Sohns Tod / allen koͤniglichen Samen umbbrachte /
stahi Joseba / die Tochter deß Koͤnigs Joram / Ahasia
Schwester / Joas / den jzuͤngsten Sohn deß Koͤnigs Aha⸗
sio / ihren Bettern / mit seiner Ammen in der Schlafkam⸗
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