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ist bisher noch nicht ins Auge gefasst worden —
erst aus Anlass der Ausmalung des Rathaussaales
und im Anschluss daran dazu gekommenist, seine
erste Triumphwagencomposition zu der Gestalt
umzuformen, wie sie uns im Holzschnitt von 1522
vorliegt.
Dass Dürer in den Jahren 1518—21 bereits an dieser
Umgestaltung gearbeitet hätte, ist meines Wissens durch nichts
verbürgt 1); sicherlich in Anbetracht dessen, dass der hohe
Auftraggeber Kaiser Maximilian bereits Mitte Januar 1519
starb, und dass der Meister von der Mitte des Jahres 1520
bis zur Mitte des Jahres 1521 durch die niederländische Reise
von Nürnberg ferngehalten wurde, nicht wahrscheinlich.
Vielleicht hat ihn nicht nur die Erwägung, die Thausing?)
bei ihm voraussetzt, nämlich dass der regierende Kaiser nicht
mehr gut als Prinz neben dem vorigen Kaiser abgebildet
werden konnte, sondern auch die Rücksicht auf die Ausdeh-
nung der Bildfläche, die ihm im Rathaussaale für seinen
Triumphwagen zur Verfügung stand, dazu bestimmt, den
Umfang der Darstellung zu beschränken und die Figuren der
Mitglieder der kaiserlichen Familie aus derselben zu streichen.
Die Umgestaltung des Baldachins würde er dann erst nach
Beginn der Ausführung des Wandbildes, bei der letzten Vor-
bereitung des Holzschnitts vorgenommen haben.
1) Vgl. F. Schestag a, a. O. (s. 8.31 A. 1): „Wann die Zeichnung an
Dürer zum Zwecke der Uebertragung auf den Holzstock zurückging, lässt
sich nicht feststellen.“ Die letzte Erwähnung des Triumphwagens seitens
Maximilians, die ich kenne, findet sich in seinem Brief an Bürgermeister und
Rat von Nürnberg vom 8. Sept. 1518 in Sachen der von diesem für den Kaiser
an Dürer zu zahlenden 200 fl. (Thausing, Dürers Briefe etc, Quellenschriften
II, 170). Eye will wissen (Dürer Anm. 97, zu p. 381), dass, nachdem der
Kaiser Dürers Triumphwagenzeichnung von 1518 mit Pirkheimers Erklärung
erhalten (die Empfangsbestätigung ist bekanntlich vom 29. März 1518), „noch
mehrfach über den Triumphwagen verhandelt“ wurde und verweist bei dieser
Angabe auf 2 Briefe von Stabius im Hallerschen Archiv in Nürnberg. Thau-
sing giebt keine Aufklärung über diesen Punkt.
2) Dürer II, 169.
Kurzwelly, Forschungen ete.