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Erfteg Kapitel.
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handen waren, und fomit die fHäßbarften Ouellen über
die ältefte Gefhichte der Stadt, zu Grunde gerichtet worden.
Der Kaifer Karl IV. beeilte fih, mit einer hinreichen:
den Streitmacdht nad Nürnberg zu kommen und den Aufz
ftand zu unterdrücfen. Die Aufrührer wurden beftraft,
und da nit Alle an der Rebellion Antheil genommen
Hatten, fo traf auch: die Nahe nur Einzelne. Einige
Zünfte, welde ihre Treue gegen den Senat nachzuweifen
vernichten, wurden nad) der Sitte jener Zeit durd) felt=
fame Nechte ausgezeichnet. So erhielt die FeifdhHerzunft
das Vorrecht, in FeftHeidung mit dem Degen bewaffnet
zu gehen und die Erlaubnif, an Faftnacht einen großen
Mummenfhanz oder Maskenzug, genannt „das Schenmz
bartlaufen‘ (Scohönbart-) dur die Stadt zu thumnm.
Auch die Schwertfeger oder Mefferfhmiede genoffen gleiche
Vorzüge vor den andern Zünften, AlS aber einige Jahre
der Ruhe vorüber maren, und der Kaifer, der oft und
gerne in Nürnberg weilte, die alte IYreue der Übrigen
Bürger au an ihm fig wieder bewähren fah, da verz
föhnte er aud) die übrigen Gewerbe durch ähnliche Sunft:
bezeugungen.
Mit den feinen Spezereien und ven Foftbaren Cr:
zeugniffen feiner Induftrie fendete aber jeßt der Orient
auch feine töbfliden Krankheiten. Die Beft brad auch
in Nürnberg aus und richtete unter der entfeßten Bevdöl-
ferung gräulide Verheerungen an. Das furdtbare We:
fen Ddiefer Seuche und die Erfolglofigkeit aller gegen fie
angemendeten Mittel brachten bei der entfeßten Menfch=
heit Verzweiflung hervor und ein in Diefe zitternden
Maffen aefchleudertes NWrevelmort: „die Brunnen Änd