54
Lineatur für Nürnbergs Volksschulen zur Einführung zu bringen, welcher
VBitle bald darauf entsprochen wurde und wodurch in dieser Unterrichtssparte endlich
die längst vermißte Einheitlichkeit zustande kam.
Vemerkenswert aus dem Jahre 1874 erscheint ein Antrag des Bezirks—
Lehrervereins ebenfalls an die, erweiterte Schulkommission auf Einheitlich—
gestaltung der an den hiesigen Volksschulen zur Verwendung ge—
angenden Lehrmittel, sowie die Thatsache, daß seitens der Schulbehörde die
Bitte an unseren Verein gelangte, ein Gutachten darüber abzugeben, in welcher
Weise das in Aussicht genommene Sedansfest (Jugendfest) am besten
abzuhalten sei.
Der erste Schematismus“*) der Nürnberger Schulen (Verzeichnis sämtlicher
hier wirkender Lehrer und Angabe der Klassen, an denen sie thätig sind) wurde vom
hiesigen Lehrerverein zusammengestellt und publiziert (1880); im Jahre 1879 ward
An die Lokalschulkommission die Bitte gestellt, in das Zensurlistenformular auch
einen Vordruck aufzunehmen zur Eintragung des 1. Schuleintritts unserer Schüler,
welchem Wunsche gern willfahrt wurde, und im Jahre 1898 hat der Verein sogar
eine Hausordnung für die hiesigen Schulen geschaffen, zu deren Einhaltung
die Vereinsmitglieder laut Vereinsbeschluß verpflichtet sind.
Im Mauußkript fertig liegt auch eine Sammlung aller auf das hiesige Schul⸗
wesen bezüglichen Verordnungen vor (Verfasser Dorsch), für deren Drucklegung leider
bislang die erforderlichen Mittel nicht zu beschaffen waren.
Unsere schon auf Jahre zurückreichenden Bemühungen, zur Errichtung
eines Lehrmittelmagazins, das sich zu einem Kreislehrmittelmagazin erweitern
würde, passende Lokale seitens der Stadt, ev. von der Leitung des Bayerischen
Gewerbemuseums unentgeltlich überlassen zu erhalten, sind leider, bislang er—
folglos gewesen, da ab und zu freigewordene Zimmer und Säle stets sofort
anderweitige dringende Verwendung fanden; ebenso konnten wir für eine vor
Weihnachten des Jahres 1898 zu inszenierende Jugendschriften-Aus—
stellüng die erbetene pekuniäre Unterstützung seitens des Gemeinde—
kollegiums nicht finden.
Auch unsere im Jahre 1894 gestellte Bitte, die Volksschulferien den Mittel⸗
schulferien konform zu legen, fand keine Berücksichtigung.
Andrerseits konnten wir uns wiederum mit der Idee der Einführung von
Schulsparkassen, deren Zweckmäßigkeit uns auf der Lehrerversammlung in
Bamberg (1881) nachgewiesen werden wollte und deren Schaffung auch hier in
maßgebenden Kreisen angeregt ward, durchaus nicht befreunden.
Ein gründliches, das Pro und Kontra der einschlägigen Verhältnisse wohl
erwägendes Gutachten (Verfasser Vorstand Lober) präzisierte den ablehnenden Stand—
punkt des Vereins und bewirkte für hier das Fallenlassen des Proiekts der Ein—
führung dieser Kassen.
ünsere Schülerbibliotheken verdanken ihr Entstehen ebenfalls der Initiative
unseres Bezirkslehrervereins und der pekuniären Unterstützung seiner Mitglieder.
Am 15. Januar 1875 faßte der Bezirkslehrerverein den Beschluß, Schüler—
bibliotheken zu gründen, und die sofortige Zeichnung eines Gründunagsfonds biesür
im Verein ergab den stattlichen Betrag von 200 fl.
Am 7. Juli wurde sodann das Statut für diese Bibliotheken im Verein be⸗
raten, worauf deren Inslebentreten unter Beihilfe der Stadtvertretung sich vollzog.
Es wurden damals 2ESchülerbibliotheken, eine für die Lorenzer und eine für die
Sebalder Stadtseite geschaffen. Diese Büchereien wurden Eigentum der Stadt,
welche für den Unterhalt und die Vermehrung derselben zu sorgen hatte und dieser
Aufgabe auch in weitgehendster Weise entsprach. Zur Zeit haben wir hier 14
Schuͤlerbüchereien, die von einem 21gliedrigen Lehrer-Ausschusse, an dessen Spitze
Herr Dittmar steht, verwaltet werden. Es sind im Ganzen 6558 Bücher vorhanden,
.Jetzt
gibt
dies
es V
erzeich
nis di
ie
Schulkomn
rission
alljäh
rlich
hera
us.