Objekt: Festgabe zur 14. Hauptversammlung des Bayer. Volksschullehrer-Vereins

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Lineatur für Nürnbergs Volksschulen zur Einführung zu bringen, welcher 
VBitle bald darauf entsprochen wurde und wodurch in dieser Unterrichtssparte endlich 
die längst vermißte Einheitlichkeit zustande kam. 
Vemerkenswert aus dem Jahre 1874 erscheint ein Antrag des Bezirks— 
Lehrervereins ebenfalls an die, erweiterte Schulkommission auf Einheitlich— 
gestaltung der an den hiesigen Volksschulen zur Verwendung ge— 
angenden Lehrmittel, sowie die Thatsache, daß seitens der Schulbehörde die 
Bitte an unseren Verein gelangte, ein Gutachten darüber abzugeben, in welcher 
Weise das in Aussicht genommene Sedansfest (Jugendfest) am besten 
abzuhalten sei. 
Der erste Schematismus“*) der Nürnberger Schulen (Verzeichnis sämtlicher 
hier wirkender Lehrer und Angabe der Klassen, an denen sie thätig sind) wurde vom 
hiesigen Lehrerverein zusammengestellt und publiziert (1880); im Jahre 1879 ward 
An die Lokalschulkommission die Bitte gestellt, in das Zensurlistenformular auch 
einen Vordruck aufzunehmen zur Eintragung des 1. Schuleintritts unserer Schüler, 
welchem Wunsche gern willfahrt wurde, und im Jahre 1898 hat der Verein sogar 
eine Hausordnung für die hiesigen Schulen geschaffen, zu deren Einhaltung 
die Vereinsmitglieder laut Vereinsbeschluß verpflichtet sind. 
Im Mauußkript fertig liegt auch eine Sammlung aller auf das hiesige Schul⸗ 
wesen bezüglichen Verordnungen vor (Verfasser Dorsch), für deren Drucklegung leider 
bislang die erforderlichen Mittel nicht zu beschaffen waren. 
Unsere schon auf Jahre zurückreichenden Bemühungen, zur Errichtung 
eines Lehrmittelmagazins, das sich zu einem Kreislehrmittelmagazin erweitern 
würde, passende Lokale seitens der Stadt, ev. von der Leitung des Bayerischen 
Gewerbemuseums unentgeltlich überlassen zu erhalten, sind leider, bislang er— 
folglos gewesen, da ab und zu freigewordene Zimmer und Säle stets sofort 
anderweitige dringende Verwendung fanden; ebenso konnten wir für eine vor 
Weihnachten des Jahres 1898 zu inszenierende Jugendschriften-Aus— 
stellüng die erbetene pekuniäre Unterstützung seitens des Gemeinde— 
kollegiums nicht finden. 
Auch unsere im Jahre 1894 gestellte Bitte, die Volksschulferien den Mittel⸗ 
schulferien konform zu legen, fand keine Berücksichtigung. 
Andrerseits konnten wir uns wiederum mit der Idee der Einführung von 
Schulsparkassen, deren Zweckmäßigkeit uns auf der Lehrerversammlung in 
Bamberg (1881) nachgewiesen werden wollte und deren Schaffung auch hier in 
maßgebenden Kreisen angeregt ward, durchaus nicht befreunden. 
Ein gründliches, das Pro und Kontra der einschlägigen Verhältnisse wohl 
erwägendes Gutachten (Verfasser Vorstand Lober) präzisierte den ablehnenden Stand— 
punkt des Vereins und bewirkte für hier das Fallenlassen des Proiekts der Ein— 
führung dieser Kassen. 
ünsere Schülerbibliotheken verdanken ihr Entstehen ebenfalls der Initiative 
unseres Bezirkslehrervereins und der pekuniären Unterstützung seiner Mitglieder. 
Am 15. Januar 1875 faßte der Bezirkslehrerverein den Beschluß, Schüler— 
bibliotheken zu gründen, und die sofortige Zeichnung eines Gründunagsfonds biesür 
im Verein ergab den stattlichen Betrag von 200 fl. 
Am 7. Juli wurde sodann das Statut für diese Bibliotheken im Verein be⸗ 
raten, worauf deren Inslebentreten unter Beihilfe der Stadtvertretung sich vollzog. 
Es wurden damals 2ESchülerbibliotheken, eine für die Lorenzer und eine für die 
Sebalder Stadtseite geschaffen. Diese Büchereien wurden Eigentum der Stadt, 
welche für den Unterhalt und die Vermehrung derselben zu sorgen hatte und dieser 
Aufgabe auch in weitgehendster Weise entsprach. Zur Zeit haben wir hier 14 
Schuͤlerbüchereien, die von einem 21gliedrigen Lehrer-Ausschusse, an dessen Spitze 
Herr Dittmar steht, verwaltet werden. Es sind im Ganzen 6558 Bücher vorhanden, 
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