Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für die Jahre 1913 und 1914 (1913/14 (1917))

1913 
17. September. Einweihung der Fürsorge-Erziehungsanstalt für schulentlassene 
Mädchen in Nürnberg-Schafhof. 
Das Haus wurde vom Zweigverein für innere Mission in Nürnberg nach den Plänen 
des Architekten Leonhard Bürger-Nürnberg erbaut. 
18. September. Eröffnung des Neubaues der Kal. Kreisrealschule II an der 
Sielstraße. 
Die Stadt Nürnberg hatte für den Neubau unentgeltlich den Bauplatz überlassen 
ind stellte einen Bauzuschuß von 300000 zur Verfügung. Der Landrat von Mittelfranken 
bewilligte mit Beschluß vom 16. November 1910 für die Ausführung einen Betrag bis zu 
700 000 . Die Bauoberaufsicht führte Kgl. Regierungs- und Kreisbaurat Wilhelm Maxon 
die Bauleitung Kgl. Kreisbaumeister Wilhelm. Der Entwurf stammt von Professor Otto 
Schulz an der Kgl. Kunstgewerbeschule in Nürnberg. 
27. September. Einweihung des Nürnberger Lehrerheims am Frauentorgraben. 
Das stattliche Vereinshaus, dem das Hotel „Deutscher Hof“ eng angegliedert ist, 
vurde in den Jahren 1912,13 nach den Plänen des biesigen Architekten Hans Müller 
»om Verein Lehrerheim Nürnberg errichtet. 
l. Oktober. Inbetriebnahme der neuen Hauptwerkstätte Nürnberg-Rangierbahnhof. 
Die von der Eisenbahnverwaltung erbaute Güterwagenwerkstätte erforderte einen 
Kostenaufiand von 3200000 M. die durch Gesetz vom 22. Dezember 1909 bewilligt 
vorden waren. 
Denkwürdige Vorfälle 
1. bis 6. Oktober. 2. Tagung des Verbandes für internationale Verständigung. 
Zur Vorbereitung für diesen Kongreß hatte sich ein Ortsausschuß gebildet, an dessen 
Spitze Staatsrat von Burkhard, Präsident der Kgl. Bank in Nürnberg stand. Den 
Ehrenvorsitz hatten Regierungspräsident Dr. von Blaul-Ansbach und Oberbürgermeister 
Kal. Geheimer Rat Dr. von Schuh-Nürnberg übernommen. Der erste Verhandstag fand 
1912 in Heidelberg statt. Der Verband verfolgt den Zweck, das Verständnis für die Be— 
deutung zwischenstaatlicher Beziehungen zu fördern und insbesondere auch die Fragen des 
Völkerrechts klarzustellen. Der Verband setzt sich zusammen aus Männern der Wissenschaft, 
des praktischen Lebens und der parlamentarischen Körperschaften aus allen Teilen Deutsch— 
iands und steht in Verbindung mit der „Conciliation internationale“ in Paris und der 
American Association for international conciliation“ in Newyork. 
Der 2. Tagung, zu der sich gegen 8350 Teilnehmer aus allen Ländern hier ein— 
gefunden hatten, ging am Samstag den 4. Oktober im Künstlerhause ein Empfangsabend 
ooran, zu dem die Stadt Nürnberg den Verband eingeladen hatte. Bürgermeister Kgl. Hof— 
rat Bräutigam hieß die Gäste im Namen der Stadt Nürnberg herzlich willkommen, 
worauf der 1. Verbandsvorsitzende Professor Dr. Curtius-Straßburg i. E. dankend 
erwiderte. Sonntag vormittags begannen nach einer Mitgliederversammlung im Künstler— 
hause die öffentlichen Verhandlungen, die am Montag fortgesetzt wurden. Am Sonntagabend 
fand unter zahlreicher Beteiligung im großen Rathaussaale ein Festmahl statt. Mit einer 
öffentlichen Versammlung am Montagabend im großen Kulturvereinssaal, in der Vorträge 
über „Kultur und Krieg“ und »Deutschland und Frankreich“ — vom deutschen und franzö— 
sischen Standpunkt aus beleuchtet — abgehalten wurden, erreichte die Tagung ihr Ende. 
Als Ort der nächsten Tagung wurde Eisenach bestimmt. 
9. bis 11. Oktober. 4. Hauptversammlung des Verbandes der deutschen gemein— 
nützigen und unparteiischen Rechtsauskunftsstellen. 
Die unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Kaiser-Neukölln in Gegenwart 
zahlreicher Vertreter von Behörden und Korporationen im Künstlerhaus abgehaltene Ver—
	        
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