einige Frauens-Perfonen gefellt, fi dafelbft zu einer reli:
giöfen Gefellfchaft Fonftituirt und bis zum Jahre 1274
nach den Regeln des heil. Auguftin gelebt. Sie nannten
den Orden zu St. Maria Magdalena und fig Reue-
rinnen oder Büßerinnen, auch mindere Schweftern
und murden durch die frommen Gaben der Nürnberger
und umliegenden BevSölferung erhalten.
Im Jahre 1275 fanden fich die Klofterfrauen bewogen,
nach der Stadt zu ziehen und Ddortfelbft ein Klofter zu
erbauen, *) zu welchem Zwede ihnen Eberhard und Fried
rich die Ebner nicht nur einen, Pla vor der Stadt bereit
willig Üüberfießen, fondern auch eine Hochftätte dazu erkauf:
ten, und Überhaupt das ganze Unternehmen Fräftig unter-
ftüßgten.
Sm Jahre 1278 war der Bau vollendet, und wurde
der Chor der Kirche fammt dem Altar zu Chren der Heil.
Maria Magdalena feierlich eingeweiht. -
Nachdem aber der Bapft Gregor X. einige Jahre vor-
her auf einer Synode zu Lyon den Orden der NRNeuerinnen
aufgehoben hatte, wußte e® die Priorin des Klofters durch
einflußreiche Gönner, fo durch Kaifer Rudolph und feine
Semablin zu bewirken, daß fie mit ihren Convente-Schwe-
ftern den Orden St. Clara annehmen durften, und Paypft
Nikolaus ML. befahl im Jahre 1278 dem Bifhofe Berthold
von Bainberg den Maria -Magdalena- Orden in Nürnberg
dem St. Clara: Orden zu incorporiren, was auch im das
rauffolgenden Jahre vollzogen wurde, Im Jahre 1280
wurde eine Klofterfrau aus dem -Klofter Söfflingen bet
Ulm berufen, um die Regeln des St, Clara- Ordens einzu-
führen, und die‘ Schweftern in eigene Obfervanz zu
nebmen.
Durch reiche Stiftungen, bei denen fich befonders die
Burggrafen. von Nürnberg betheiligten, erhob fidh das
Klofter fhnel zu großer Wohlhabenheit und Bedeutung.
So trat 1279 Eberhardt von Altenberg vder Hartungs-
berg in dag Varfüßer- KMlofter zu Nürnberg und feine Ge:
*) Sn Zion wird behauptet, daß diefes fhon 1208 qewefen fel.