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die Sache in Ernte von 1905 liefert. Die Sachen dürfen allerdings
nur dann in Verkehr gesetzt werden, wenn der betreffende Inspektor diese
Etiquetten unter seiner Aufsicht hat anheften lassen.
Das sind alles kleine Hilfsmittel, die in weitem Kreise sich nicht so
leicht beraten lassen, die aber in einer Kommission eine Prüfung ver—
dienen, und die Kommission hat dann entschieden dafür zu sorgen, daß
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daß die reellen Leute in ihrem Interesse auch geschützt werden. Denn es
ist ganz richtig gesagt worden, daß unzuverlaͤssige Mischfuttermittel und
dergl. preisdrückend wirken.
Ich erlaube mir daher den folgenden Antrag zu stellen: Wahl
einer Kommission, bestehend aus 6 Mitgliedern des Verbandes
Deutscher Müller, aus zwei Mitgliedern der Vereine, die am Futter—
mittelhandel beteiligt sind, unter Vorsitz eines Mitglieds des Verbandes
Deutscher Müller und unter Hinzuziehung des Herrn Generalsekretärs
Schlueter und des Herrn Dr. Dade.
Ich glaube, Sie würden auf diese Weise eine Kommission von
Leuten zusammenbekommen, die die Sache unbedingt richtig beurteilen
können. Diese würden mit irgend welchen Vorschlägen kommen können,
welchen Sie dann Ihre Zustimmung geben können. Ich halte diesen
Weg, daß das quasi im Kreise von Sachverständigen und von Inter—
essenten gemacht wird, für richtiger, als daß wir wiederum an die Re—
gierung herangehen und ein Gesetz erbitten, von dem wir dann, wenn
wir es haben, sagen: wäre uns diese Bescheerung erspart geblieben!
(Sehr richtigh) Wir haben zu viel derartiges erlebt. Ich warne Sie
ganz entschieden davor, in dem jetzigen Stadium an die Regierung heran—
zutreten und um gesetzliche Maßnahmen zu bitten. (Lebhafter Beifall.)
Herr Vorsitzender vun den Wyngaert: M. H., Ihr Applaus
gilt den Herren, die uns in aller Weise über den voruegenden Gegen—
stand aufgeklärt haben. Was den Antrag anlangt, so vermisse ich, was
der Herr Vorredner selbst erwähnt hat, die Zuziehung der Landwirtschaft.
Es ist bloß Prof. Dade als solcher genannt worden“ Ich glaube, Sie
sind damit einverstanden, wenn wir dem zu wählenden Ausschuß die Voll—
macht geben, sich zu vergrößern. Das wird gegenüber der Landwirtschaft
eintreten.
M. H., bevor wir in die Diskussion über diesen Gegenstand ein—
gehen, habe ich Ihnen Kenntnis von einer Depesche zu geben, die an
uns gelangt ist: „Liverpool, 18. Juni, 12 Uhr. Best wishes for
German“ usw., d. h. auf Deutsch: Die besten Wünsche für den Ver—
band Deutscher Müller und den besten Erfolg für seine Generalversamm—
lung und das beste Einvernehmen zwischen Ihrem Vaterlande und uns.
GBravo!) Ich habe im Einvernehmen mit“ meinen Kollegen folgende
Antwort aufgestellt: „Aufs freudigste überrascht durch den kollegialischen
Gruß, den soeben erhielten, erwidern ihn auf ebenso herzliche Weise.
Verband Deutscher Müller.“ Sind Sie einverstanden? (Zustimmung.)
M. H., nehmen Sie es nicht übel, wenn der Vorsitzende, Ihr Vor—
bild nachmachend, sich auch eine Friedenspfeife anzündet. (Bravo! und
Heiterkeit.)