8 Geistliche Garten⸗Freudeee
mal wieder einen Trost / wegen des leidigen Apffel⸗Bisses im Para⸗
—35 — ren / empfienge. Wie wir lesen im Buch der
Schoͤpffung im 18. Cap.
ene / der himmlische Seelen⸗Gaͤrtner / wird in dem
Garten von Jid⸗ mit einem falschen Kuß verrathen: In dem Gar⸗
ten schwitzet Er blutigen Schweis / in dem Garten berẽt Er auf das
eifferigste und in hoͤchsten Aengsten; in dem Garten ringet Er mit
dem Tod / Matth. 26. Marci im 14. und Joh. im 18. In dem
Garten wird Er begraben / Matth. 27. In dem Garten wird Er
nach seiner Auferstehung das Erste mal von Maria Magdalena /
unbekanter Weise / fuͤr einen Gaͤrtner angesehen / Joh.20. O hold⸗
seliger / O Lieb⸗reicher Gaͤrtner! O schoͤne Trost⸗ und Garten⸗
Erinnerung!
Sehet Ihr Herz · betruͤbte liebe Eltern! wiewol die Selige
Jungfer Tochter / Ihre junge Lebens Zeit angewendet / daß sie
sich als eine Blumen⸗ und Garten⸗Liebhaberin jederzeit erwiesen /
und Zweiffels frey auch ihre andaͤchtige Betrachtungen darinnen ge⸗
schaͤrffet / wann sie bey Anschauung oͤder Auszierung solcher Irdi⸗
schen Garten⸗Lust / sich zugleich der himmlischen erinnert / und
an jener / das Irdische Aug / an diestr / die himmlische Seele
zu ergetzen / Veranlassung geno mmen. w
Ia / es hat sich auch die Selige Jungfer Kammin nicht nur
beflissen / gleich der Flora / allerhand schoͤne Blumen und Gaͤrten
auszuschmuͤcken und mit Ihren Kunst⸗Haͤnden so zubereiten / daß /
wer es nur ansahe / sich hoͤchlich uͤber solchen Kunst⸗Fleiß und Natu⸗
relen Gleich· Aehnlichkeit / verwundern muste. Sondern sie hat auch
Ihrem HErrn JEsu / ais dem liebsten Braͤutigam der Seelen
ein sonder · schoͤnes Herz⸗Gaͤrtlein aus recht innbruͤnstiger Seelen⸗
Lieb gewiedmet und zugerichtet. Welches an statt irdischer Blumen /
mit den allerfuͤrtrefflichsten und GoOtt wol ⸗ gefaͤlligen Christen⸗
Tugenden / absonderlich aber dem Gehorsam / der de
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