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war aber bereits eine Bresche gelegt und die Truppen machten sich
bereit zum Sturm. Da öffneten sich, nachdem der Pfleger mit
etlichen Ratspersonen entwichen war, um sich auf den Rothenberg zu
flüchten, die Thore, und die Bürger mit den Priestern an ihrer Spitze
übergaben den nürnbergischen Hauptleuten die Schlüssel der Stadt.
Wegen des verweigerten Sturmsolds, welchen die Knechte ver—
langten, obwohl gar kein Sturm stattgefunden hatte, und weil ihnen
das Plündern verwehrt wurde, kam es zu meuterischen Auftritten;
100 Knechte vom Bodensee und 40 Böhmen zogen wirklich davon
und konnten nur durch eine Geldspende zurückgebracht werden. Auf
dieses hin machte auch die übrige Mannschaft Miene, sich zu empören
und es wäre vielleicht das ganze Heer auseinander gelaufen, wenn
man die unwirsch gewordenen Kriegsknechte nicht mit Geld be—
chwichtigt hätte.
Noch leichter als von Lauf ging die Einnahme von Hersbruck
vor sich. Da keine Aussicht auf Hilfe oder Entsatz bestand und
einer nach Lauf entsendeten Abordnung Hersbrucker Bürger Sicher—
heit für Personen und Habe der Einwohner zugesichert worden, wehrte
fich der dortige Pfleger, Hans Hüttenbeck, nicht dagegen, daß die
Siadt bei der Ankunft des nürnbergischen Heeres den Nürnberger
Hauptleuten übergeben werde.
Noch wildere Szenen als in Lauf fanden hier unter dem Kriegs—
volk statt. Die böhmischen Fußknechte plünderten in dem markgräf—
lichen Dorfe Hohenstadt bei Hersbruck und mißhandelten die zur Ab⸗
stellung des Unfugs abgeschickten deutschen Waibel. Als nun gegen
sie die deutschen Knechte geführt wurden, kam es zu einem förm—
lichen Kampfe, in welchem 70 Böhmen getötet und 150 verwundet
wurden. Ein großer Teil der Böhmen verließ infolge dieses Er—
eignisses das Heer.
Von Henfenfeld waren die Brüder Egloffstein, die Besitzer
des Gutes, bereits nach Lauf gekommen, um der Stadt Nürnberg
zu huldigen; dasselbe geschah seitens des Orts Reichenschwand.
In Hersbruck erschien die Priorin vom Kloster Engelthal mit
etlichen Schwestern ihres Konvents, um Huldigung zu leisten und
hier wurden auch mit Georg Ottinger, dem Pfleger des wiederher—
zestellten Schlosses Unterhandlungen gepflogen, die zur freiwilligen
Uebergabe des Schlosses Reicheneck, wie der zur Pflegschaft gehören—
den Ortschaft Happurg führte. Eine Truppenabteilung begab sich nach
dem Beuediktinerkloster Weissenohe bei Gräfenberg, wo sowohl die
Mönche als die Unterthanen des Klosters ohne Zaudern huldigten.
Der Abt war nach Bamberg geflüchtet, stellte sich aber bald darauf
dem Rat von Nürnberg vor, um ebenfalls Huldigung zu leisten.
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