9
und aufgeräumt, nicht nur munter auf der Trompete, fon-
dern auch mit der Zunge, mit Herz und Augen. Cr
flug feine Paukfe und fpielte fein Blech in gleicher Weife,
hielt auf Ordnung und Takt und machte müde Füße
wieder marfchfähig. Das fei feine Kurze aber ehrlich
verdiente und mwohlgemeinte Srabrede, Sreilidh) kann id
Euch nur wenig von feinem jähen Ende — ’83 war ehr-
{licher Soldatentod — berichten. Wir waren ohne Schwert:
ftreih und Büchsfhuß bis nad Bafel an den Rhein ge-
Fommen; in die Stadt Hinein konnten wir nicht, weil
gute Befagung drin lag. Aber wir hatten uns auch feines
Musfals zu verfehen, denn wir zählten mit dem Kaifer-
lien Haufen wohl an 800 Mann und hielten ung den
Städtern gewachfen. Zogen alfo fein um die Stadt herum
füböjtlih auf die große Stadt Bern zu, denn dort follten
wir zu des Kaifer8 Haupttrupp ftoßen. Bafel liegt noch
ziemlich im flachen Lande, von dort aber geht’8 mächtig
in die Berge, die oft fhroff wie gemauerte Wände neben
der Heerftraße auffteigen. Ih war des Wege8 noch nicht
gezogen, und mir deshalb nicht wohl. zu Mute, aber der
Ritter von Schweigsdorf drängte wohl mit Recht, daß
wir vorwärts müßten. Audj vermeldeten einige Leute von
den Kaiferlidjen, daß fie des Weges ganz wohl Kundig
wären, und fo ging’S denn madfer zu Berge. Wir blieben
des Tages gar unbehelligt und fhafften eine gute Strede,
Die Nacht aber Kommt in den Bergen fchneller, denn bei
ung, zudem Hatte ein häßliher Südmwejt den ganzen Him-
mel mit bidtem Gemölk bezogen. Dazu wurden die Fels
mände zur Seite fteiler, der Heerweg enger. Wir ließen
ein Dubend Pechfackeln anzünden und voraustragen, aber
jie leuchteten unftät bei dem fcharfen Nachtwind, Da
verordnete der Schweiagdorf, daß zwei Tromveter, bar