muͤssen: Als habe Ich aus Liebe gegen meine guten Freund⸗und Gespiellinnen
die zu dergleichen Acbeit und Geschaͤfften auch geneigt sind / in obigen Jahreno
hereit zwey mit allerley zum Strichnehen / Ladengewirck / Paterleins-Arbeit un
dergleichen dienlichen Modellen von mancherley Blumen und Thieren verfit
tigte Buͤchlein ins Kupffer gerissen / und Ihnen und andern Personen /
hierzu Lust haben / moͤglichen Fuͤrschub darmit thun wollen.
Wann aber / da inzwischen immer ein Jahr nach dem andern hingangen / ich an
hiß weilen bey habender Gelegenheit eines und das andere zu eben diesen Zw
fuͤrtraͤgliche Muster von neuem eingerichtet / und sowohl von Voͤgeln / als Bl
men und Fruͤchten zusam̃en gebracht / das gleichsam ein neues Wercklein oder d
Dritte Theil zu' den zweyen vorigen daraus erwachsen / als habe Ich solche na
der Hand nunmehr auch ins Kupffer gebracht / und den Liebhaberinnen fern
damit zu dienen / mein Absehen gehabt. Wann Ich nun einer oder der andern gut
Freundin oder auch mir unbekanten ehrliebenden Frauen oder Jungfrauen J
ges Vergnuͤgen hiedurch gegeben / habe Ich allbereit mein fuͤrgestecktes Ziel err⸗
chet. Entschuldige mich doch anbey / und bitte / wann etiwa ein mehrers ut
ais gefunden werde / daß solches nicht sowohl meinem geneigten Willen / als mn
gelhafften Vermoͤgen wolle zugerechnet werden. Ich will auch denen die es be
ser koͤnnen / hierinnen nicht vorgegriffen haben. Im uͤbrigen lebe ich der bestaͤnd
gen Hoffnung / du werdest / Ehrngeliebter Leser oder Leserin! mein Verlange
Dir Ehrn:gebuͤhrlich zu dienen / nicht unbilligen / dich auch nicht wegern / wan
Ich zu dein en Ehrn⸗Aufwartungen begierig bin / daß Du deiner gleichmaͤssig eh
lichen Wohlneigung mich nicht unwuͤrdig achtest / wie Ich dich geziemender mu
sen deßiwegen ersuche / und dir alle Gluͤckseeligkeit von Hertzen anwuͤnsche.
Deine in Ehren⸗willige Feenernr
R. ñ. F.