Volltext: Die Dichtungen des Hans Sachs zur Geschichte der Stadt Wien

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Ein hauffen nach dem anderen flog, 
Also der tuͤrck vor Wien abzog. 
All glocken fieng man an zuleutten. 
Darmit den friden zubedeuten, 
Die seytenspil gehoͤret wurn 
Mit frewden auff S. Stephans thurn; 
Auch ließ man abgehn das geschoß. 
Deß tuͤrcken volck nam schaden groß, 
Vnder den wurd erschossen da 
Der Wascha auß Vaatalia. 
Also der tuͤrck von Wien sich wend 
Vnd nam sein belaͤgerung ein end; 
Mit jhm fuͤhrt er ein reiche beut 
An gelt, gewand, an vieh vnd leut, 
Das man erbaͤrmlich vor was jagen. 
Was nit mocht volgen, wurd erschlagen, 
Als man dann jetzt find vmb vnd vmb 
Von allem vieh ein große sumb— 
Den all die Koͤpff seind abgehawen; 
Dergleichen ohn zal man vnd frawen 
Ligen jetzund auff straß vnd felden, 
In weingart, bergen, thal vnd waͤlden. 
Die Kind find man an zaunen stecken 
Darob ein fromb hertz moͤcht erschrecken; 
Die todten Knecht find man zerschnitten 
In leib nach ihrer Kleyder sitten, 
Den allen woͤll Gott gnedig sein! 
Also habt ihr hie ins gemein 
Auffs aller Kuͤrtzest diesen handel, 
Deß tuͤrcken tyrannischen wandel, 
Wie er in drey vnd zweintzig tagen 
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