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vird das Gewenderland vollständig von den genannten zwei Wurzel—
zewächsen und Eibisch geräumt. Bei der Ernte der im Herbst aus—
sunehmenden Karotten, eventuell der Petersilie, des Skorzoners und der
— Rettige bedient man sich eines kleinen Stechscheites, Grübeln)
genannt — Fig. 14 —, welches mit einem schmalen, 20 em
langen, oben 6 em breiten und nach unten spitz zulaufenden
Blatt versehen ist; der Stiel desselben hat eine Länge von 54 em.
Rings um die Petersilien- und Karottengewender werden
je nach Bedarf Rettige, Blaukraut, Wirsing, Bohnen
oder rote Rüben (GSalatrüben) kultiviert, und in die die
einzelnen Beete abteilenden Gänge (Furchen) pflanzt man, in
Fig. 14. einer oder zwei Reihen stehend, frühe Kohlrabi. Bei ein—
FReri. reihiger Pflanzung werden mitten im Gang in bestimmten Ab—
tänden mit der Pflanzenhaue (Stufenhaue) — Fig. 15 —, welche ein
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Fig. 15. Stufenhaue. ⸗
21em langes und oben 14,5 em breites Blatt besitzt, Stufen, d. h. kleine
Erdhäufchen, formiert und darauf 122 Pflanzen gesetzt. Bei zweireihigem
Setzen kommen die Kohlrabi beiderseits an den Rand der ca. 15 em
hreiten Gänge zu stehen. Bemerkt möge noch werden, daß bei den Ge—
müsebau treibenden Landwirten des Knoblauchslandes der Kohlrabi stets
nur als Nebenfrucht in Karotten-, Petersilien-, Blaukraut-, Wirsing—
und selten Blumenkohlfeldern gebaut wird. Als Hauptfrucht kommt sie
ausschließlich bei den Nürnberger Gärtnern vor, die sich durch die Kultur
der frühen Kohlrabi eine schöne Einnahme verschaffen. In den weniger
warmen und geschützten, sowie feuchten Lagen des Knoblauchslandes würden
die zeitig ausgesetzten Frühkohlrabi leicht durch Spätfröste erfrieren oder
wenigstens durch die bisweilen noch eintretenden niedrigen Temperaturen
im Wachstum not leiden. Vom Frost heimgesuchte Kohlrabiknollen platzen
nämlich gerne auf. Bis Ende Juni sind die Frühkohlrabi gewöhnlich
sämtlich geerntet.
Da Petersilie, Karotten und Schwarzwurz noch durchweg breitwürfig
gesät werden und sich hiedurch das Ausjäten, Hacken und Verziehen der
Pflanzen außerordentlich schwer und langsam vollzieht, so wäre es sehr
am Platze, die Reihensaat einzuführen. Petersilie müßte man auf
15— 20, gelbe Rüben und Schwarzwurz auf 20 em drillen.
Das Ziehen der Furchen und die Einsaat könnte man bei kleineren
Flächen mit der Hand und bei größeren mit Hilfe einer Maschine
t) Nach Schmeller-Frommann auch Gräbel geschrieben.