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schule dagegen in 18 Wochenstunden den Realienunterricht erteile.
Indem er auf das Wesen und die Bestimmungen der Instruk—
tion vom 28. März näher eingeht und sich hiebei auf die Er—
fahrungen bezieht, welche man mit den Gewerbschulen zu Angers
und Chalons gemacht habe, kommt er zu der Ansicht, „daß
der in den genannten Vollzugsvorschriften aufgefaßte Plan zur
Organisation des technischen Gesamtunterrichtes in seinen Grund—
lagen und Verhältnissen allzusehr ausgedehnt und in seiner Ver—
bindung allzusehr kompliziert sei und daß sich daran ein so großes
Mißverhältnis zwischen den Mitteln und dem Zweck, zwischen den
aufgestellten Anforderungen an die Anstalt überhaupt und an die
mit derselben zu verbindenden Anstalten insbesondere und zwischen
der Möglichkeit der Leistungen der Lehrer und Schüler heraus—
stelle.“ Die Vollziehung der Instruktion erscheint ihm also sowohl
in formeller als materieller Hinsicht, sowohl im ganzen als teilweise
schlechterdings unausführbar.
Wie Scharrer sich die Einrichtung einer Gewerb- oder, wie
er sich auszudrücken pflegt, einer Gewerb-Vorbereitungsschule in
Nürnberg denkt, darüber gibt uns sein Bericht ebenfalls genauere
Auskunft. Die Gewerb-Vorbereitungsschule besteht aus 3 Kursen.
In den untersten sollten diejenigen Schüler der Volksschul-Ober—
klasse aufgenommen werden, welche talentvoll und namentlich durch
ihre Kenntnisse im Rechnen sich auszeichnen, außerdem aber auch
jene Schüler der lateinischen Schule, die entweder zu den Gewerken
bestimmt oder zum Übertritt an das Gymnasium nicht geeignet
sind, jedoch die erforderlichen Vorkenntnisse im Rechnen besitzen.
In den 3. Kurs eignen sich diejenigen Schüler, welche nach
vollständig erfüllter Werktagsschulpflicht aus der Volksschule oder
der lateinischen Schule entlassen werden und den 1. und 2. Kurs
der Gewerb-Vorbereitungsschule mit dem Zeugnis der Reife vol—
lendet haben.
Die Schüler des 1. und 2. Kurses sollten und zwar die
Volksschüler in der Volksschule und die Lateinschüler ihren Realien—
unterricht in der Lateinschule erhalten, welche Fächer am besten
in die Morgenstunden verlegt werden könnten. An den Nach—
mittagen sollten sodann an der Gewerbschule gelehrt werden
und zwar:
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