fullscreen: Historienbibel – Nürnberg, STN, Cent. V, 2

Das heiße Eisen. 
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So brennt dich das heiße Eisen nit, 
Und hast bewiesen deine weibliche Ehr'; 
Deshalb schweig' nur und bitt' nicht mehr! 
Die Gevatterin bringt das glühende Eisen, legt's auf den Stuhl im 
Kreise und spricht: 
Gevatterin, da liegt das glühende Eisen, 
Eure Unschuld damit zu beweisen. 
Der Mann spricht: 
Nun geh zum Eisen, greif' es an! 
Die Frau spricht: 
Ich bitt' dich, mein herzlieber Mann, 
Meine Schuld will ich dir hier gestehen, 
Daß ich einmal mich that vergehen 
Heimlich mit unserem Kaplan; 
Dies eine wollest du mir nachlan!, 
Daß mich das Eisen nicht drum brennen thu'. 
Der Mann spricht: 
Ja, ja, da schlag' der Teufel zu! 
Hast du selber gebrochen deine Eh'? 
Nimm flugs das Eisen hin und geh — 
Will dir gleich den Pfaffen nachgeben. 
Die Frau spricht: 
Mein lieber Mann, ich bitt' daneben, 
Wollest mein in aller Treu' gedenken, 
Zum Pfaffen mir noch zwei Männer schenken, 
Mit denen ich meine Ehe gebrochen hab'. 
Der Mann spricht: 
Nicht wahr, deine Liebe nahm nur ab, 
Weil du ihrer drei hast lieber denn mich? 
Ei, schäm' des in dein Herze dich, 
Die du wollt'st sein so keusch und frumm 
Und triebst mich mit dem Eisen um! 
Doch will ich dir alle drei nachlon'. 
Nimm flugs das Eisen und komm davon! 
1 Nachlafsen.
	        
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