Metadaten: Albrecht Dürers schriftliches Vermächtnis

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Reinhold Bechstein +. 
des Hans Sachs neu herauszugeben. — Auch die Dichtung bemächtigte 
sich des Dichters. Drescher weist hin auf Deinhardsteins Drama, für 
dessen Berliner Aufführung im Jahre 1827 Goethe zu seinem berühmten 
Gedicht „Hans Sachsens poetische Sendung“ noch einen Prolog ver- 
fafste. Aus diesem Stücke Deinhardsteins ward der Text zu Lortzings 
Oper frei bearbeitet, die wiederum für Richard Wagner vorbildlich 
gewesen ist.*) Auch Martin Greif verfafste bereits vor seinem neuesten, 
zur diesjährigen Jubiläumsfeier gedichteten Schauspiel „Hans Sachs“ 
(Leipzig 1894) ein lyrisch-dramatisches Werk „Hans Sachs“ (1865) 
und zur Enthüllung des Nürnberger Sachs-Denkmals (Juni 1874) ein 
in Sachs eigener Art gehaltenes anmutiges Gedicht, wie er mit 
St. Peters Erlaubnis gerade zur Enthüllungsfeier nach Nürnberg 
kommt (Gedichte. 4. Aufl. Stuttgart 1886, S. 316). — Dem Publi- 
kum ist Hans Sachs gewöhnlich als der „Meistersänger“ bekannt, 
eine Auffassung, die auch die dramatische Behandlung hervor- 
gerufen und gefestigt hat. Im seltsamen Gegensatz zu dieser 
Wahrnehmung steht die Tatsache, dafs aufser dem Fachmann fast 
Niemand die Meistergesänge kannte. Goedeke machte den ersten 
Versuch, die Meisterlieder allgemeiner zugänglich zu machen. Eine 
wissenschaftliche Ausgabe sämtlicher Meistergesänge planen Goetze und 
Drescher. Des letzteren Hoffnung, „sie bis zum 400. Geburtstage 
Hans Sachsens zu Ende zu führen“ hat sich zwar nicht erfüllt, da- 
gegen ist die weitere Erwartung, es möchte bis dahin wohl auch die 
Ausgabe der Spruchgedichte und Dramen vollendet sein, wenn auch 
nicht in vollem Umfange, so doch, wie wir sehen werden, im wesent- 
lichen zur erfreulichen Wahrheit geworden. 
6) Eine zweite „Übersicht“ ist ebenfalls in der Münchner Allge- 
meinen Zeitung niedergelegt. Trotz des Titels „Aus der neueren 
Hans Sachs-Litteratur“ (No. 329, Beil. 278 vom 27. Nov. 1891)**) 
wird auch hier wie in Dreschers Aufsatze die frühere Zeit ins Auge 
gefafst. Der Verfasser, Max Koch, berichtet im Eingang seiner 
Betrachtung über die wunderbaren Wandlungen der litterarischen und 
der ästhetischen Würdigung, die Hans Sachs und seine Werke im 
Verlaufe der Zeiten erfahren mufsten. Auch Koch spricht von der 
*) Vergl. über dieses Verhältnis Heinr. Welti „Lortzing und Wagner“, 1886 in 
Kürschners „Richard Wagner Jahrbuch“, D, Red. 
**) Zu 6; Verzeichnet im Jahresbericht 13 (1891) XV, ı99, ferner JB L (Jahres- 
berichte für neuere deutsche Litteraturgeschichte) 2 (1891) IL, 4, 26: hier wird die von 
Koch wiederholte Nachricht des Zwickauer Wochenblattes hervorgehoben, wie die 
Manuskriptbände des Dichters in dem Besitz des Zwickauer Rates gelangt sind.
	        
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