Volltext: Hans Sebald Beham

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beklagt sich bitter darüber in einem Briefe an seinen Freund 
Christoph (wahrscheinlich Meinhard) in Eisleben und sagt zu seiner 
Rechtfertigung: „Ich wolt ein fein Spiel mit den von Nürnberg 
angerichtet haben, wenn ich Lust hätte, Aufruhr zu machen, wie 
mir die lügenhafte Welt Schuld gibt, aber ich will alle meine 
Widersacher wol mit Worten so feig‘ machen, dass sie es nicht 
werden verleugnen.“ 
„Viele vom Nürnberger Volk riethen mir zu predigen, da 
antwortete ich: ich wäre um deswillen nicht hinkommen, sondern 
mich durch den Druck zu verantworten,“ u. s. w.') 
Pfeiffer hatte auch ein Büchlein in Nürnberg drucken lassen, 
welches aber der Prediger Andreas Osiander gleich bei dem Er- 
scheinen wegnehmen und vernichten liess. 
Wenige Tage, nachdem die beiden Ausgewiesenen die Stadt 
verlassen hatten, liess ein fremder Buchführer, der sich von Meller- 
stadt nannte, Müntzers heftige Streitschrift gegen Luther im Druck 
erscheinen: „Hoch verursachte Schutzrede vnd antwort, wider das 
Gaistlosse Sanfft lebende fleysch zu Wittenberg, welches mit er- 
klärter weysse, durch den diepstal der heiligen schrift die erbermd- 
liche Christenheit, also gantz jämerlichen besudelt hat. Thomas 
Müntzer Alstedter. Auss der höhen Helie, welches ernst niemant 
verschonet. 3 Reg. 18. Matth. 17. Luc. 1. Apoc. undecimo,‘ etc. 
s. 1. 1524. 4'/2 Bogen in 4°, 
Es war dies Büchlein ohne Vorwissen des Raths erschienen 
und mit andern Schriften verheftet und verkauft worden. Der 
Rath liess den Buchführer deshalb verhaften, gab ihn aber bald 
wieder frei und vergütete ihm die Kosten für den Druck der con- 
fiscierten vier hundert Exemplare. Die Knechte (Gesellen) des 
Buchdruckers Hergott bekannten, während der Abwesenheit ihres 
Herrn und ohne dessen Wissen fünf hundert Exemplare gedruckt 
zu haben, und mussten hierfür zwei Tage und zwei Nächte auf 
einem Thurme büssen und die Atzung zahlen. Auch dem Buch- 
drucker Hieronymus Hitzel wurden am 27. December bei ihm 
erschienene Bücher Karlstadts und Müntzers weggenommen, 
Der Maler Hans Greiffenberger wurde wegen eines den Papst 
verhöhnenden Bildes und wegen ihm schuldgegebener Verführung 
des Volkes zu einer neuen Sekte verwarnt. Bei dem Wirt auf dem 
Steig, Marx von Wiblingen, hatten Gäste mit unwürdigen Worten 
des Abendmahls gespottet; auch dieser Frevel blieb nicht un- 
geahndet. 
Um diese Zeit wurden auch die drei Maler, Hans Sebald und 
Barthel Beham und Georg Pencz, sämtlich Schüler Dürers, der 
Gottlosigkeit angeklagt, vor Gericht gestellt und vom Rath un- 
nachsichtig bestraft. 
?) G. Th. Strobel, Thomas Müntzer, Nürnberg und Altdorf 1795. J. K. 
Seidemann, Thomas Münzer, Dresden und Leipzig 1842.
	        
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