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Wir werden unsern Helden ‚Behaim‘ nennen und
schreiben, obgleich sein Name vielfach in alten Büchern
nd Urkuͤnden anders sich findet, als: Pehaim, Pehem,
Böheim. Das soll uns nicht besonders wundern, denn
es ist jetzt kaum anders als früher. Wir lesen auch
Scholz, Schulz, Schulze und Schultze und sind doch ge⸗
wiß, daß diese kleinen Abänderungen zufällig oder absicht⸗
lich zu besonderen Unterscheidungen von den Inhabern
urfprünglich eines und desselben Namens vorgenommen
sind. —
Die Behaims stammen, wie das fast der Klang des
Namens verrät, aus dem Böhmerlande, und waren ein
altadliges Geschlecht. Unzweifelhaft sind sie aber schon
jahrhundertelang vor der Geburt Martins des Seefahrers
sa' die Stadt Nürnberg übergesiedelt, denn es wird um
die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts bereits ein Behaim
als erster Bürgermeister der freien Reichsstadt namhaft
gemacht. Sicher wäre dieser nicht zu der vornehmsten
Würde des kleinen Staatswesens gelangt, wenn die Fa—
milie nicht damals schon längst in Nürnberg ansässig ge⸗
wesen wäre und in bestem Rufe und hohem Ansehen ge⸗
standen hätte. Auch von dem Wappen der berühmten
Patrizierfamilie Nürnbergs wissen wir durch einen wohl⸗
erhaltenen Ehrenschild, den nach des Seefahrers Tode
dessen Sohn der Reichsstadt stiftete, genau Bescheid. Dieses
Wappen ist in ein rotes und ein silbernes Feld geteilt,
und' quer durch beide Felder hindurchlaufend findet sich
ein schwarzer Bach dargestellt. Sicher hat das Bezug auf
den vollen Familiennamen: Behaim von Schwarzbach.
Ob aber der Name oder das Wappenzeichen früher ge—
wesen sein mag, dürfte schwerer zu entscheiden sein.
Martin Behaims Geburtstag ist durchaus unbekannt.