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Belege.
Die Thatsache, daß das Rind aus dem schlechtestes Futter gute
Milch und einen kräftigen Köyper zu schaffen weiß dur wiederholtes
Kauen des genossenen Futters, und daß die reichlichste Cabe von Hafer
zur Ernährung des Pferdes richt hinreicht, wenn es kein Kaufutter,
Heu, Häcksel ec. erhält (nan s. meine Schrift: Fütterung der Pferde),
hätte den Aerzten zeigen könisen, daß die Ernährung der Kinder mit
Mehlbrei, Kolonial- oder Milhhzucker, Abkochungen von Gerste, Fleisch
ein Mißgriff sei, weil sie keinen Mundsaft (Speichel) sin den Magen
bringt, wie das Saugen an / der Mutterbrust, wenn n dabei nicht
Gummischläuche oder Saughér zu Hülfe nimmt. (Meine Nahrungs⸗
mittelkunde, Nürnberg 1875, S. 36.)
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Die Jeldmäuse
machen schmale Rinnen in die Erde nach ihrem Hauptzufluchtsorte, da—
mit sie oder ihre Jugend, wenn Raubvogel, Katze oder anderes Raub—
thier naht, ohne zu irren den Ort finden, der ihnen Sicherheit gewährt.
Sie bauen also Straßen, die einen wirklichen Nutzen für sie haben,
während unsere Bauleute aus übergroßer Liebe zu vielen Straßen und
Kanälen die Grundbesitzer nöthigen wollen, Straßen zu bauen, die
theils keinen Nutzen haben, theils nicht den ungeheuren Kosten ent—
sprechen, die sie verursachen.
Ein persischer König fragte einen Spartaner, wer in Sparta re—
giere? Derselbe antwortete: „Das Gesetz und nach ihm der Magi—⸗
strat!“
In Nürnberg wäre es bald dahin gekommen, daß man auf eine
ähnliche Frage hätte antworten müssen:
„Das Bauamt und nach ihm der Magistrat!“
Diese Expektoration (amtliches Wort für Herzensergießung,
Aushusten) kann hier stattfinden, da der Vorstand des Bauamtes
bei einer Meinungsverschiedenheit in öffentlicher Sitzung erklärte:
„Die Ansicht des Magistrats und der Gemeindebe—
vollmächtigten hätte keine Geltung, da sie das
Baufach nicht studirt hätten.“
Aber gerade um der Einseitigkeit der Fachleute und der großen
Neigung derselben zu übermäßigen Geldausgaben entgegenzutreten, ist
die magistrati sche Verwaltung eingesetzt.
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